Papst beim Angelus: Glaube leuchtet durch gute Werke
Ausgehend von Jesu Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen setzte der Papst beim Angelus seine Betrachtung über das ewige Leben fort.
Die zehn Jungfrauen waren zu einem nächtlichen Hochzeitsfest eingeladen, zu dem einige von ihnen zwar Lampen mitnahmen, jedoch kein Öl, um diese zu entzünden. Als es auf die Ankunft des Bräutigams zuging, konnten die törichten Jungfrauen die Lichter nicht entzünden und mussten Öl kaufen gehen, während die klugen Jungfrauen schon alles vorbereitet hatten. Damit verpassten die törichten Jungfrauen den entscheidenden Moment der Hochzeit, die der Papst als „Symbol des Himmelreiches“ auswies.
Es braucht täglichen Einsatz
„Während die Törichten Öl kaufen gehen, trifft der Bräutigam ein. Die Klugen betreten mit ihm den Festsaal, und die Tür wird verschlossen. Die anderen kommen zu spät und werden nicht eingelassen! Mit diesem Gleichnis will Jesus uns sagen, dass wir bereit sein müssen, ihm zu begegnen. Nicht nur für das letzte Treffen, sondern auch für den täglichen Einsatz im Hinblick auf dieses Treffen, für das die Lampe des Glaubens allein nicht ausreicht, sondern für das auch das Öl der Nächstenliebe und der guten Werke nötig sind.“
Die Verbindung zu Jesus nähre sich aus Liebe, erinnerte der Papst (vgl. Gal 5,6). So weise die Ölreserve der klugen Jungfrauen auf deren gute Taten hin. Ihre Weisheit und Besonnenheit bestehe darin, dass sie von Anfang an aktiv auf Gottes Gnade geantwortet hätten: „Nicht sagen, demnächst bekehre ich mich, irgendwann... Nein - bekehre dich heute, jetzt! Wenn wir für die letzte Begegnung mit dem Herrn bereit sein wollen, sollten wir bereits mit ihm zusammenarbeiten und gute Taten tun, die von seiner Liebe inspiriert sind“, bekräftigte der Papst.
Sinn für die Begegnung mit Gott
Franziskus warnte davor, ausschließlich im Jetzt zu leben sowie allein eigene Interessen zu verfolgen und darüber die Perspektive des Jenseits zu vergessen. Statt sich nur um „das Besitzen, Weiterkommen und Sich-Organisieren“ im Diesseits zu kümmern, gelte es den „Sinn für die Erwartung“ und Begegnung mit Gott zu kultivieren.
„Wenn wir uns nur von dem leiten lassen, was uns am attraktivsten erscheint, von der Suche nach unseren eigenen Interessen, wird unser Leben unfruchtbar; wir sammeln keine Ölreserven für unsere Lampe an, und so wird sie noch vor der Begegnung mit dem Herrn ausgelöscht sein. Wenn wir hingegen wachsam sind und durch die Gnade Gottes Gutes tun, können wir mit Gelassenheit auf die Ankunft des Bräutigams warten. Der Herr wird kommen können, auch wenn wir schlafen: das wird uns nicht beunruhigen, denn wir haben ja die Ölreserven, die sich mit den guten Werken eines jeden Tages angesammelt haben.“
Beispiel eines solchen „wirksamen Glaubens“ sei die Heilige Jungfrau Maria, unsere Fürsprecherin, so Franziskus: „Sie ist die leuchtende Lampe, mit der wir die Nacht über den Tod hinaus durchqueren und zum großen Fest des Lebens gelangen können.“
(vatican news – pr)
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