Papst ruft erneut zu Frieden in Äthiopien auf
Seit Anfang November geht die äthiopische Zentralregierung in Addis Abeba militärisch gegen die regionale Führung der Provinz Tigray vor. Der Konflikt am Horn von Afrika hat schon jetzt Hunderte von Menschenleben gekostet und droht auf Nachbarländer überzugreifen; über 40.000 Äthiopier sind in den Sudan geflohen.
„Der Heilige Vater verfolgt aufmerksam die Nachrichten aus Äthiopien“, so die Erklärung aus dem Vatikan. Normalerweise äußert sich der Papst zu aktuellen Konflikten nur bei seiner Generalaudienz am Mittwoch beziehungsweise beim Angelusgebet am Sonntag. So hatte er bereits beim Angelus vom 8. November vor der „Versuchung des bewaffneten Konflikts“ in Äthiopien gewarnt. Umso ungewöhnlicher ist es, dass Franziskus seine Sorge über die Lage in Äthiopien nun außer der Reihe über sein Presseamt äußert.
Drohende humanitäre Krise
Die Vatikan-Erklärung warnt vor einer drohenden humanitären Krise. Der Papst rufe dazu auf, die Waffen ruhen zu lassen und das Leben der Zivilisten zu schonen.
Auch Unterhändler der Afrikanischen Union haben versucht, in diesem Sinn auf den äthiopischen Ministerpräsidenten Abiy Ahmed einzuwirken. Doch der Politiker – ein Träger des Friedensnobelpreises – hat sie abblitzen lassen. Zwar zeigte er seine Bereitschaft zur Einrichtung humanitärer Korridore. Doch an seinem Entschluss, Tigrays Provinzhauptstadt Makallé anzugreifen, hält er fest.
(vatican news – sk)
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