Argentinien: Papst unterstützt Kampf gegen Abtreibung
In dem Schreiben mit dem Datum 22. November betont der frühere Erzbischof von Buenos Aires, es sei wichtig, das Leben zu schützen vor Versuchen, Abtreibung in Argentinien zu legalisieren.
Der Brief ist an die Abgeordnete Victoria Morales Gorleri gerichtet und antwortet auf das Schreiben eines Netzwerks namens „Mujeres de las villas“ (ungefähr: Frauen aus den Vororten). Dieser 2018 gegründete Verband ist vor allem an der Peripherie der Hauptstadt tätig, wo die ärmeren Teile der Bevölkerung leben.
Würdigung der Mujeres de las villas
Franziskus drückt in dem Brief seine Bewunderung „für das Wirken und Zeugnis“ der „Mujeres de las villas“ aus und ermutigt sie, „weiterzugehen“. Wörtlich schreibt er: „Das Land ist stolz darauf, solche Frauen zu haben.“ Das Problem der Abtreibung sei „nicht in erster Linie ein religiöses“, vielmehr gehe es dabei „um die menschliche Ethik, ganz unabhängig vom religiösen Bekenntnis“.
Es sei in diesem Zusammenhang wichtig, sich zwei Fragen zu stellen: „Ist es gerecht, ein menschliches Leben zu zerstören, um ein Problem zu lösen? Und ist es gerecht, einen Killer anzuheuern?“ Damit wiederholt Franziskus eine spontane Formulierung bei einer Generalaudienz, die vor Jahren heftige Diskussionen ausgelöst hatte.
Debatte um Aufweichung des Abtreibungs-Verbots
In der argentinischen Gesellschaft spielt sich derzeit eine hitzige Debatte zum Thema Abtreibung ab. Für kommenden Samstag sind mehrere Demonstrationen gegen eine Aufweichung des Abtreibungs-Verbots geplant. Die Bischöfe haben sich hinter die Anliegen der Demonstranten gestellt. In einer Erklärung beklagten sie am 20. November: „Erstmals im demokratischen Argentinien könnte ein Gesetz verabschiedet werden, dass den Tod einer Person in Kauf nimmt, um eine andere Person zu retten.“
Zu Beginn seines Pontifikats 2013 hatte sich Papst Franziskus mit Äußerungen gegen Abtreibung zurückgehalten und stattdessen die Aufmerksamkeit von Lebensschützern auch auf Themen wie Menschenhandel oder die nötige Verbesserung der Lebensbedingungen von Armen und Bedürftigen gelenkt. In seinem Programmschreiben Evangelii gaudium machte er im Herbst 2013 aber klar, dass die Kirche von einer Verurteilung von Abtreibung niemals abrücken werde.
(vatican news – sk)
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