Papst: Geben wir unsere großen Träume nicht auf
Silvia Kritzenberger und Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
Ausgehend von der Rede Jesu vom Weltgericht (Mt 25,37-40) beschrieb Franziskus, wie uns der Herr die Werke der Barmherzigkeit nahebringt:
„Bevor Jesus uns am Kreuz seine Liebe schenkt, hinterlässt er uns seinen Letzten Willen. Er sagt uns, dass das Gute, das wir einem seiner geringsten Brüder tun werden, auch ihm getan sein wird.“
Jesus habe auch gesagt, dass er dort auf uns warte, wo wir es nicht vermuten, ja, wo wir oft sogar lieber wegsehen würden: bei den Armen. „Ein jeder von uns kann sich fragen: Tue ich etwas für die Bedürftigen? Oder tue ich Gutes nur den Verwandten und Freunden? Helfe ich jemandem, der mir nichts zurückgeben kann? Bin ich ein Freund der Armen?,“ gab der Papst zu bedenken und erläuterte am Beispiel des Barmherzigen Samariters, was es konkret bedeutet, Jesus tatsächlich in den Armen zu sehen.
Das Geheimnis des Lebens
Der Herr des Lebens verrate uns das Geheimnis des Lebens: Man besitzt es nur, wenn man es hingibt. Und daher wolle Gott auch, dass wir nach hohen Zielen streben, große Entscheidungen treffen, so Franziskus weiter. „Wir werden in der Tat zu dem, was wir wählen, im Guten wie im Schlechten. Wenn wir uns entscheiden zu stehlen, werden wir zu Dieben, wenn wir uns entscheiden, an uns selbst zu denken, werden wir egoistisch, wenn wir uns entscheiden, Stunden mit dem Handy zu verbringen, werden wir abhängig. Aber wenn wir uns für Gott entscheiden, werden wir jeden Tag mehr geliebt, und wenn wir uns für die Liebe entscheiden, werden wir glücklich.“
Doch der Weg zum Glück sei kein leichter: zu oft würden wir nicht realisieren, das wahre Liebe vor allem Geschenk, Entscheidung und Opfer bedeute. Stattdessen würden wir unser Herz lieber mit überflüssigen Dingen betäuben und uns in Vergnügungswut flüchten, gab Franziskus zu bedenken und zeigte einen Ausweg aus dem Dilemma auf, dem die Menschen in unserer heutigen Konsumgesellschaft oft ausgesetzt sind: „Sich für das Leben zu entscheiden bedeutet, gegen die Mentalität des Einmalgebrauchs und des Alles-und-Sofort anzukämpfen, um das Dasein auf das Ziel des Himmels, auf die Träume Gottes hin zu lenken.“
Die Träume Gottes verwirklichen
Die richtigen Fragen stellen
Gute Entscheidungen zu treffen, könne man sogar trainieren, sagte Franziskus, der abschließend noch einen praktischen Rat parat hatte: Statt uns zu fragen „Worauf habe ich Lust?“, sollte unsere Frage lauten: „Was ist gut für mich?“:
„Aus diesem inneren Suchen können banale Entscheidungen oder Lebensentscheidungen hervorgehen. Blicken wir auf Jesus, bitten wir ihn um den Mut, uns für das zu entscheiden, was gut für uns ist, um ihm auf dem Weg der Liebe nachzufolgen.“
(vaticannews - skr/sst)
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