Benedikt XVI. : Corona-Pandemie und Weihnachten ohne Bruder
VATICAN NEWS
Für Benedikt XVI. war Weihnachten 2020 das erste Weihnachtsfest ohne seinen Bruder, Georg Ratzinger; dennoch sei dessen Anwesenheit immer wieder spürbar gewesen, berichtet Gänswein im Interview mit Vatican News. Der Präfekt des Päpstlichen Hauses und Privatsekretär des emeritierten Papstes äußerte sich an diesen Donnerstag, nachdem Benedikt XVI. in seiner Residenz in den vatikanischen Gärten, dem Kloster Mater Ecclesiae, gegen Covid-19 geimpft worden war.
„Während der Weihnachtszeit ist der Bruder Benedikts XVI. – es war das erste Weihnachten seit seinem Tod – immer auf gewisse Weise dabei gewesen: Wir haben zum Beispiel CDs gehört, nicht nur das Weihnachtsoratorium von Bach, sondern auch die Weihnachtskonzerte der Regensburger Domspatzen – der Chor, den Georg Ratzinger dirigierte.“
Der Privatsekretär des Papstes ergänzt:
„Dass sein Bruder fehlt, ist eine Wunde, die dieses Weihnachten für Schmerzen gesorgt hat. Aber Benedikt hat mir auch gesagt, dass er den Trost des Herrn gespürt hat - in der Gewissheit, dass sein Bruder nun in Seiner Umarmung lebt.“
So sieht der Pandemie-Alltag aus
Erzbischof Gänswein berichtet auch, wie die Pandemie sich auf das Leben im Kloster Mater Ecclesiae auswirkt:
„Die Alltagsorganisation hat sich nicht viel geändert, der Tagesrhytmus ist der gleiche, auch wenn Besuche extrem reduziert worden sind. Benedikt verfolgt die Nachrichten, die es im Fernsehen gibt, und er teilt unsere Sorge angesichts der Pandemie, angesichts dessen, was auf der Welt passiert, der vielen Menschen, die aufgrund des Virus sterben. Auch Leute, die er kannte, sind aufgrund einer Covid-19-Infektion gestorben.“
Benedikt XVI. ist geistig extrem klar
Mit Blick auf die Verbreitung von Fotos, die im November 2020 den Besuch Papst Franziskus‘ und der neuen Kardinäle bei Benedikt XVI. zeigten, bestätigt Gänswein, der emeritierte Papst sei seinem Alter entsprechend geschwächt, aber geistig extrem klar:
„Körperlich gesehen ist er sehr zerbrechlich, und er kann nur sehr wenig und mit dem Rollator laufen. Auch seine Stimme ist heiser, und er macht mehr Erholungspausen. Aber wir gehen nach wie vor jeden Nachmittag raus in die Vatikanischen Gärten, ungeachtet der Kälte. Jeden Tag feiere ich die Heilige Messe, und er konzelebriert im Sitzen. Für das tägliche Gebet haben wir vergrößerte Texte ausgedruckt, damit er das Stundengebet besser verfolgen kann. Wir essen auch weiter gemeinsam, wie wir es immer getan haben.“
(vatican news)
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