Angelus: Die Katechese im Wortlaut
Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!
Der Evangeliumsabschnitt dieses Sonntags (vgl. Mk 1,21-28) erzählt von einem typischen Tag im Wirken Jesu. Es ist ein Sabbat, ein Tag, der der Ruhe und dem Gebet gewidmet ist. Die Leute gingen dazu in die Synagoge. In der Synagoge von Kafarnaum liest Jesus die Schriften und legt sie aus. Die Anwesenden fühlen sich von der Art und Weise, wie er spricht, angezogen und ihr Staunen ist groß, weil er sie wie einer lehrt, der Vollmacht hat, nicht wie die Schriftgelehrten (V. 22). Und Jesus stellt seine Macht auch mit Taten unter Beweis. Als sich nämlich ein Mann in der Synagoge gegen ihn erzürnt und ihn den von Gott Gesandten nennt, erkennt Jesus den unreinen Geist, von dem er besessen ist, befiehlt ihm, den Mann zu verlassen, und treibt ihn aus (V. 23-26).
Hier sieht man die beiden charakteristischen Elemente im Wirken Jesu: die Verkündigung und das Wirken als wundertätiger Heiler. Er predigt und heilt. Diese beiden Aspekte werden in dem Bericht des Evangelisten Markus hervorgehoben, vor allem in dem von der Verkündigung. Der Exorzismus wird als Bestätigung der einzigartigen „Vollmacht“ Jesu und seiner Lehre angeführt. Jesus predigt mit eigener Vollmacht; wie einer, der eine Lehre besitzt, die aus ihm selbst kommt, und nicht wie die Schriftgelehrten, die nur frühere Traditionen und überlieferte Gesetze wiederholten. Sie machten Worte, Worte, Worte, nichts als Worte... Jesu Wort hingegen hat Vollmacht, Jesus hat Vollmacht, und das rührt an die Herzen. Die Lehre Jesu hat dieselbe Vollmacht wie Gott, der spricht; ein Befehl von ihm genügt, und der Besessene ist vom Bösen befreit und geheilt. Warum? Weil sein Wort bewirkt, was er sagt. Weil er der endgültige Prophet ist... Er spricht nicht mit menschlicher, sondern mit göttlicher Vollmacht, denn er hat die Macht, der endgültige Prophet zu sein: der Sohn Gottes, der uns rettet und uns alle heilt.
Der zweite Aspekt – der der Heilung – zeigt, dass die Verkündigung Christi darauf abzielt, das Böse im Menschen und in der Welt zu besiegen. Sein Wort richtet sich direkt gegen die Herrschaft des Teufels; es bringt ihn in Bedrängnis, zwingt ihn zurückweichen, ja, aus dieser Welt zu verschwinden. Auf den Befehl des Herrn hin wird der Besessene befreit und in einen neuen Menschen verwandelt. Schließlich folgt die Verkündigung Jesu einer Logik, die das Gegenteil der Logik der Welt und des Bösen ist: Seine Worte erweisen sich als Umkehrung einer falschen Ordnung der Dinge. Und so ruft der Dämon, der in den Besessenen gefahren ist, als sich Jesus nähert, ja auch aus: „Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazaret? Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen?“ (V. 24).
Diese Worte zeigen die völlige Fremdheit zwischen Jesus und dem Teufel: Sie befinden sich auf völlig verschiedenen Ebenen, haben nichts gemeinsam; ja, der eine ist des anderen Gegenteil. Jesus hat Vollmacht, er zieht die Menschen an; er ist der Prophet, der befreit, der Sohn Gottes, der heilt. Hören wir auf seine Worte voller Vollmacht. Vergessen wir nicht, in der Tasche immer ein kleines Evangelienbuch dabeizuhaben und darin täglich zu lesen, um dieses Wort Jesu voller Vollmacht zu hören.
Wir alle haben Probleme, wir alle haben Sünden, wir alle haben geistliche Krankheiten. Bitten wir Jesus: Jesus, du bist der Prophet, der Sohn Gottes - der, der uns verheißen wurde, um uns zu heilen. Heile mich! - Jesus um Heilung bitten, von unseren Sünden, von unseren Übeln.
Die Jungfrau Maria hat die Worte und Gesten Jesu stets in ihrem Herzen bewahrt, ist ihm mit völliger Verfügbarkeit und Treue gefolgt. Möge sie auch uns helfen, dem Herrn Gehör zu schenken und ihm nachzufolgen, damit wir in unserem Leben die Zeichen seines Heils erfahren.
(vaticannews - übersetzung: silvia kritzenberger)
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