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Papst im Irak: Treffen mit Schiiten-Führer geplant

Der Vatikan hat das detaillierte Besuchsprogramm des Papstes im Irak veröffentlicht. Franziskus’ Visite vom 5. bis 8. März 2021 wird die erste Reise eines Papstes in das Zweistromland.


Zwei Messen, Begegnungen mit Christen und hohen Vertretern des Islam, ein interreligiöses Treffen und ein Gebet für die Opfer des Krieges – sollte der Papst Anfang März sein Besuchsprogramm im Irak so durchziehen können, wäre das historisch. Nicht nur, weil Franziskus der erste Papst wäre, der den Irak besucht, sondern auch, weil die Begegnung mit hohen Islamvertretern in dem Krisenland eine enorme Signalwirkung entfalten könnte, wie der chaldäische Patriarch, Kardinal Louis Raphael Sako, im Vorfeld betont hat.

Treffen mit Großayatollah

Im Südirak will der Papst mit dem schiitischen Großayatollah Ali al-Sistani zusammentreffen und dort an einem interreligiösen Treffen teilnehmen, wie aus dem am Montag veröffentlichten Besuchsprogramm hervorgeht. Die Begegnung mit dem muslimischen Religionsführer ist für den zweiten Besuchstag am 6. März in der schiitischen „Heiligen Stadt“ Nadschaf angesetzt; es handelt sich um einen Höflichkeitsbesuch. Kardinal Sako hatte dafür plädiert, dass Papst Franziskus mit al-Sistani ein Dialog-Dokument promulgiert, wie er es am 4. Februar 2019 in Abu Dhabi getan hatte. Dazu sagt das vom Vatikan veröffentlichte Programm nichts. Im Anschluss an die Begegnung mit al-Sistani fliegt der Papst nach Ur, um dort an einem interreligiösen Treffen teilzunehmen, wo Franziskus auch eine Ansprache halten wird.

Gebet für die Opfer des Krieges

Für die Opfer des Krieges betet der Papst am Sonntagmorgen, dem 7. März, in Mossul. Aus der Ninive-Ebene begaben sich nach der Invasion des Islamischen Staates fast alle einheimischen Christen auf die Flucht. Im Anschluss an das Gebet wendet sich Franziskus mit einer Ansprache an Gläubige in Karakosch, wo er auch das Mittagsgebet sprechen wird.  

Vor dem Gebet für Kriegsopfer trifft der Papst am Sonntag am Flughafen der kurdisch-irakischen Hauptstadt Erbil im Norden des Landes mit religiösen und zivilen Vertretern zusammen. In der Region leben immer noch viele Flüchtlinge. Höhepunkt am Nachmittag ist eine Messe im „Franso Hariri“-Stadion. Insgesamt feiert der Papst im Rahmen seines Irak-Besuchs zwei Messen: am Samstagnachmittag in der chaldäischen Joseph-Kathedrale in Bagdad und am Sonntag in Erbil.

Begegnung mit politischer Führung

Empfangen wird der Papst am Freitagnachmittag, dem ersten Reisetag, am Flughafen von Bagdad. Nach der Begegnung mit dem irakischen Premierminister folgt die offizielle Willkommenszeremonie, ein Höflichkeitsbesuch beim Staatspäsidenten und eine Begegnung mit Politikern, Diplomaten und Vertretern der Zivilgesellschaft im Präsidentenpalast der Stadt, bei der Franziskus eine Rede hält. Insgesamt wird der Papst während der Reise vier Ansprache halten.

Vier Ansprachen, zwei Messen

Begegnungen des Papstes mit der katholischen Minderheit finden vor allem am Ankunftsabend in Form eines Treffens mit Klerikern und Ordensleuten in der syrisch-katholischen Kathedrale in Bagdad und bei der Messe in der chaldäisch-katholischen Kathedralkirche am Samstag statt.

Der Rückflug von Bagdad ist für Montag, den 8. März, angesetzt.

(vatican news – pr)
 

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08. Februar 2021, 12:12