Papst: Krise „im Stil des barmherzigen Samariters“ bewältigen
Der Religionspädagogik-Kongress „Proclaim the Promise!“ unter Schirmherrschaft der kalifornischen Erzdiözese startete am Donnerstagabend in virtueller Form; die Videobotschaft des Papstes wurde zu Beginn der Online-Tagung eingespielt. Darin gratulierte der Papst zur 65. Ausgabe des Bildungskongresses und zum 50. Jugendtag der Erzdiözese.
Die Pandemie habe „das Leben der Menschen und die Geschichte unserer Gemeinschaften gezeichnet“, so der Papst über die Auswirkungen der Gesundheitskrise. Und er ermutigte dazu, sich diesen Herausforderungen gemeinsam und solidarisch zu stellen:
„Angesichts dieser und anderer Realitäten ist es notwendig, das Morgen aufzubauen, in die Zukunft zu blicken, und das erfordert das Engagement, die Kraft und die Hingabe aller. Wir müssen im Stil des barmherzigen Samariters handeln, was bedeutet, dass ich mich von dem, was ich sehe, berühren lasse, weil ich weiß, dass das Leiden mich verändern wird, und dass ich mich für das Leiden der anderen einsetzen muss.“
Geschwisterlichkeit nähren
Franziskus würdigte den selbstlosen Einsatz all jener Menschen, die in der Notsituation um andere gekümmert haben und ermutigt zugleich dazu, es ihrem Beispiel gleichzutun:
„Die Zeugnisse der großzügigen und unentgeltlichen Liebe, die wir in diesen Monaten erlebt haben, so viele Zeugnisse, haben eine unauslöschliche Spur auch in den Gewissen und im sozialen Gefüge der Gesellschaft hinterlassen und uns gelehrt, wie viel Nähe, Fürsorge, Begleitung und Opfer notwendig sind, um die Geschwisterlichkeit zu nähren. Sie waren die Ankündigung und Verwirklichung der Verheißung Gottes.“
Krisen veränderten immer das bisher Gegebene, gab der Papst dann zu bedenken: „In Krisen offenbart sich das eigene Herz: seine Festigkeit, seine Barmherzigkeit, seine Größe, seine Kargheit. Krisen stellen uns vor die Notwendigkeit, zu wählen und uns auf einen Weg festzulegen.“ Der Papst appellierte hier vor allem an die jungen Leute, sich angesichts der Schwierigkeiten nicht entmutigen zu lassen und eine geschwisterlichere Welt aufzubauen: „Ihr jungen Leute seid die Dichter einer neuen menschlichen Schönheit, einer neuen brüderlichen und freundlichen Schönheit!“
Versprechen des Wandels
Jeder Mensch und jede Generation trage „ein Versprechen“ des Wandels in sich, verknüpfte der Papst den Titel der Tagung „Proclaim the Promise!“ mit Gedanken aus seiner Enzyklika „Fratelli tutti“. Sie hätten das Potential, neue Energien in Beziehungen, Geist, Kultur und Spiritualität freizusetzen – im gemeinsamen, solidarischen Einsatz. Franziskus richtete diesen Impuls an die Kongressteilnehmer:
„Träume werden gemeinsam gebaut. Träumen wir als eine einzige Menschheit, als Weggefährten von gleichem menschlichen Fleisch, als Kinder der gleichen Erde, die uns alle beherbergt, jeden mit dem Reichtum seines Glaubens oder seiner Überzeugungen, jeden mit seiner eigenen Stimme, alles Brüder und Schwestern!" (Fratelli tutti, Nr. 8)
(vatican news – pr)
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