Papst bei Generalaudienz: Das Feuer der Liebe Gottes weiterbrennen lassen
Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt
„Das erste Geschenk des christlichen Daseins ist der Heilige Geist. Er ist nicht eines der vielen Geschenke; er ist das größte Geschenk. Ohne den Geist gibt es keine Beziehung zu Christus und zum Vater“, leitete der Papst seine Überlegungen ein.
Denn wenn wir Gott als „Vater“ ansprechen dürften, dann sei das deshalb, weil der Heilige Geist in uns wohne. Der Heilige Geist erst öffne unser Herz für die Gegenwart Gottes und lasse uns die Freude erleben, die darin liegt, von Gott als wahre Kinder geliebt zu werden.
Im Gebet können wir Jesus zu jeder Zeit und an jedem Ort begegnen
Der Geist „erinnere“ uns an Jesus, ja, er mache uns in einem gewissen Sinn zu Zeitgenossen Jesu, die ihm – im Gebet – zu jeder Zeit und an jedem Ort begegnen können, führte der Papst aus und erklärte: „Wenn Christus nur zeitlich weit weg wäre, dann wären wir in der Welt allein und verloren. Aber im Geist wird alles belebt: Christus ist nicht fern, er ist bei uns: Er erzieht immer noch seine Jünger, indem er ihre Herzen verwandelt, wie er es bei Petrus und Paulus, bei Maria von Magdala getan hat.“
Es sei eine Gnade, solchen Männern und Frauen zu begegnen, die der Heilige Geist nach dem Modell Christi geformt habe, so der Papst weiter.
„Und damit sind nicht nur Mönche und Einsiedler gemeint, sondern auch einfache Menschen: Menschen, deren Dialog mit Gott eine lange Geschichte hat, ja die manchmal auch Zeiten des inneren Kampfes erlebt haben, der den Glauben reinigt,“ präzisierte Franziskus. „Diese demütigen Zeugen haben Gott im Evangelium gesucht, in der Eucharistie, im Angesicht ihrer notleidenden Brüder und Schwestern, und sie hüten seine Gegenwart wie ein stilles Feuer.“
Die erste Aufgabe der Christen bestehe also darin, das Feuer weiterbrennen zu lassen, das Jesus auf die Erde gebracht hat, das Feuer der Liebe Gottes, den Heiligen Geist, führte der Papst weiter aus und untermalte seine Argumentation mit dem Bild der brennenden Lampe neben dem Tabernakel, in dem die Eucharistie aufbewahrt wird und die auch wenn die Kirche leer sei noch weiterbrenne.
„Der Heilige Geist, dessen Salbung unser ganzes Wesen erfüllt, ist der innere Lehrmeister des christlichen Betens. Er ist der Urheber der lebendigen Überlieferung des Gebetes. Es lassen sich wohl eben so viele Wege des Betens finden, wie es betende Menschen gibt, doch wirkt in allen und mit allen der gleiche Geist. In der Gemeinschaft des Heiligen Geistes ist das christliche Beten Gebet in der Kirche,“ zitierte der Papst aus dem Katechismus der katholischen Kirche (Nr. 2672) und gab abschließend folgenden Denkanstoß:
Die Schönheit jener, die das Erbarmen Gottes zu seinen Kindern gemacht hat
„Wie oft kommt es vor, dass wir nicht beten, dass uns nicht danach ist oder wir nur beten wie die Papageien: mit dem Mund, aber nicht mit dem Herzen. Und das ist der Moment, in dem wir zum Geist sagen sollten: Komm, komm Heiliger Geist, erwärme mein Herz. Komm und lehre mich, wie man betet; lehre mich, wie man auf den Vater schaut, auf den Sohn. Lehre mich, was der Weg des Glaubens ist. Lehre mich zu lieben - und vor allem lehre mich, eine Haltung der Hoffnung zu haben. Wir müssen den Geist immer wieder rufen, damit er in unserem Leben gegenwärtig ist.“
In seinem Gruß an die deutschsprachigen Gläubigen sagte der Papst: „Liebe deutschsprachige Brüder und Schwestern, bitten wir täglich um die Gabe Gottes, den Heiligen Geist, der uns an alles erinnert, was Jesus gesagt und getan hat und uns hilft, im Sinne Gottes zu denken, zu reden und zu handeln. Ich wünsche euch weiterhin eine gesegnete Fastenzeit.“
(vaticannews - skr)
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