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Der heilige Alfonso Maria de’ Liguori Der heilige Alfonso Maria de’ Liguori 

Papst würdigt Gründer des Redemptoristenordens

Papst Franziskus hat den vor 150 Jahren zum Kirchenlehrer erhobenen heiligen Alfonso Maria de’ Liguori als Wegweiser für eine Theologie gewürdigt, die aus der Nähe zu den Menschen und ihren Verletzlichkeiten schöpft. Sein Schreiben zum Jahrestag der Erhebung durch Papst Pius IX. am 23. März 1871 ist an den Generalsuperior des von de` Liguori gegründeten Redemptoristenordens gerichtet.

Die feierliche Proklamation, mit der der italienische Adelige vor 150 Jahren zum Kirchenlehrer befördert wurde, hebe dessen moralische und spirituelle Festigkeit hervor, betont Franziskus. Auch heute stelle er ein wichtiges Vorbild für die gesamte Kirche dar und zeige, wie man die Menschen zu Gott hinführen könne. Der Jurist hatte sich bereits in jungen Jahren für das Priestertum entschieden, später wurde er auch zum Patron der Beichtväter. 

Zur Güte bekehrt

de' Liguoris Theologie sei anfangs durch eine gewisse Strenge geprägt gewesen, erinnert Franziskus, doch angesichts der Realität habe er sich „zur Güte“ bekehrt und sei zu einem „Vater und Meister der Barmherzigkeit“ geworden, der in der Lage war, die Menschen anzuziehen. In theologischen Disputen habe er der Vernunft den Vorrang vor der Autorität eingeräumt und sich nicht auf die theoretische Formulierung von Prinzipien beschränkt; vielmehr habe er sich „vom Leben selbst“ ansprechen lassen, so der Papst. 

Anwalt der Geringsten

Als „Anwalt der Geringsten, der Zerbrechlichen und der von der Gesellschaft seiner Zeit Ausgesonderten“ habe er das „Recht“ aller verteidigt, insbesondere der Verlassensten und der Armen. Es gelte, die Menschen an den „Peripherien” abzuholen und ihnen pastorale Begleitung von ihren Problemen ausgehend anzubieten. „Das ist eine Priorität“, unterstreicht der Papst, „denn das reine Wissen um die theoretischen Prinzipien reicht, wie uns der heilige Alfonso erinnert, nicht aus, um die Gewissen bei der Unterscheidung des Guten, das es zu tun gilt, zu begleiten und zu unterstützen.“ 

„Die Moraltheologie darf keine Angst davor haben, den Schrei der Geringsten der Erde aufzunehmen und sich zu eigen zu machen“

Angesichts der aktuellen Herausforderungen dürfe man nicht den Fehler begehen, „den Schrei der Armen“ vom „Schrei der Erde“ zu trennen, so Franziskus weiter: „Die Moraltheologie darf keine Angst davor haben, den Schrei der Geringsten der Erde aufzunehmen und sich zu eigen zu machen“. Die „Würde der Verletzlichen“ sei eine moralische Pflicht, der man nicht ausweichen könne. „Ich lade euch ein, so wie es der heilige Alfonso getan hat, den verletzlichen Brüdern und Schwestern unserer Gesellschaft entgegen zu gehen“, so Franziskus abschließend an die Moraltheologen, Missionare und Beichtväter, denen sein Schreiben in besonderer Weise gilt. 

(vatican news - cs)

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23. März 2021, 12:43