Franziskus: Die Stimme des Volkes darf in Kirche und Gesellschaft nicht fehlen
Der Initiative des bekannten Armenpriesters aus Buenos Aires haben sich viele Mitbürger aller Gesellschaftsschichten angeschlossen, insbesondere die große Gruppe mit dem blumigen „Generation Franziskus”. Ein Name, den der Papst selbst als etwas „übertrieben” bezeichnet, und doch wohlwollend akzeptiert, denn dahinter verbirgt sich die Zuneigung, die ihm aus diesem seinem „anderen Ende der Welt” entgegenschlägt. In seiner Videobotschaft, die die Gruppe anschließend selbst veröffentlicht hat, dankt er Padre Pepe und den Teilnehmern für die Initiative:
„Es ist etwas geschehen, was ich mir nicht erwartet hätte, und dafür will ich euch danken. Es gibt da eine Gruppe, die sich untereinander nicht kennt, aber vielleicht durch gute Vorsätze verbunden ist. Sie nennt sich ,Generation Franziskus’ und folgt auf gewisse Weise den Dingen, die ich mache, den Dingen, die ich sage, und hat mich mehr oder weniger gern, sie beleidigt mich nicht, redet nicht schlecht von mir und nutzt die Dinge, die ich sage, um Gutes zu tun.”
Bereits zu Beginn seiner Videobotschaft erläutert der Papst die bunte Mischung, aus der die Gruppe sich zusammensetzt, und die aus der „Kultur der Begegnung” einen Lebensstil macht. Zum achten Jahrestag seines Pontifikates am vergangenen 13. März haben die Mitglieder der Gruppe beschlossen, an der Initiative des Armenpriesters José María Di Paola teilzunehmen, die unter dem Namen „Prophet unserer Erde” dazu aufgerufen hat, dem Papst Glückwünsche zu eben diesem Jubiläum zu übermitteln. Und die Antwort auf diese Initiative hat auch den Papst überwältigt: über 100.000 Glückwunschbotschaften aus dem „pueblo“, das dem Papst bekanntermaßen sehr am Herzen liegt, sind bereits eingetrudelt, und dank der sozialen Medien werden es immer noch mehr.
„Wir sind oft daran gewöhnt, Entscheidungen zu treffen, ohne das Volk einzubeziehen (...) sei es im Gemeindeleben, wenn der Pfarrer nicht das Volk einbezieht; sei es im Leben der Provinz, wenn der Gouverneur nicht das Volk einbezieht; sei es in der Diözese, wenn der Bischof nicht das Volk einbezieht; sei es in der Nation, wenn die Autoritäten nicht das Volk einbeziehen, auch für wichtige und umstrittene Gesetze, die die Moral angehen, und das Volk ist der große Abwesende.“
Der Papst nennt zwar kein Gesetzesvorhaben explizit, doch erst vor Kurzem wurde in Argentinien ein äußerst umstrittenes Gesetz zur Legalisierung der Abtreibung verabschiedet. Für Papst Franziskus diente die Geste von „Padre Pepe“ – „fähig, die Herzen zu bewegen, einfach weil sie authentisch ist“ - gerade dazu, diese „Ressource“ der Volkskonsultation freizulegen. Des Volkes also, so betont Franziskus, das der einzige wirkliche „Souverän“ ist, denn die Autoritäten sind erst durch dieses legitimiert.
„Vergesst nicht, man irrt sich nie, wenn man das Volk einbezieht, in der bürgerlichen Ordnung immer, und man irrt sich nie, wenn man in der Kirche das heilige Volk Gottes einbezieht (…) das den Glauben weiterträgt und diesen in seinem Dialekt weiterträgt.“
(vatican news - adc/cs)
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