Konsistorium: Heiligsprechungen wegen Pandemie vorerst auf Eis
Dabei wurde feierlich beschlossen, sieben Selige der Kirche heiligzusprechen. Details oder Daten zu den vorgesehenen Heiligsprechungen wurden bei dem Ordentlichen Konsistorium aufgrund der globalen Pandemiesituation voererst noch nicht bekanntgegeben.
Unter den künftigen Heiligen ist auch der französische Priester, Trappistenmönch und Eremit Charles de Foucauld (1858-1916), der auch als Bruder Karl von Jesus bekannt ist. Er wurde im Ersten Weltkrieg im algerischen Tamanrasset von Senussi ermordet. Nach Stationen in Frankreich, Syrien und Jerusalem hatte er in Algerien unter anderem als Vermittler zwischen den einheimischen Tuareg und den französischen Truppen gewirkt. Auf ihn gehen wichtige Forschungen zur Kultur und Sprache der Tuareg zurück. Vor seiner geistlichen Laufbahn diente er selbst in der französischen Armee.
Papst Benedikt XVI. hat den katholischen Ordensmann im November 2005 seliggesprochen. Jetzt steht seiner Heiligsprechung nichts mehr im Weg - nur die Corona-Lage verhindert noch das Ansetzen eines konkreten Termins dafür.
Weitere zukünftige Heilige aus Indien und Italien
Neben Charles de Foucauld hat der Papst bei dem Konsistorium den Kardinälen weitere sechs Heiligsprechungs-Kandidaten und -Kandidatinnen vorgelegt. Dabei gaben die Teilnehmer grundsätzlich grünes Licht für die offizielle Kanonisierung.
Zu den künftigen Heiligen gehören der aus dem heutigen Indien stammende Konvertit und Märtyrer Lazarus (1712-1752), genannt Devasahayam, der in Kerala und Tamil Nadu längst als Heiliger verehrt wird. Der hochrangige Hindu und Hofbeamte des Raja von Travancore war wegen seines Übertritts zum Katholizismus verfolgt und hingerichtet worden. Papst Benedikt XVI. hatte ihn im Dezember 2012 selig gesprochen.
Ebenfalls heiliggesprochen werden - auch wenn das Datum dafür noch nicht festgesetzt ist - der französische Priester und Ordensgründer César de Bus (1544-1607), die italienischen Priester und Ordensgründer Luigi Maria Palazzolo (1827-1886) und Justin Maria Russolillo (1891-1955) sowie die italienischen Ordensgründerinnen Maria Francesca di Gesù (Francesca Maria Rubatto, 1844-1904) und Maria Domenica Mantovani (1862-1934).
Acht Kardinäle werden zu Kardinalpriestern
Beim Konsistorium an diesem Montag ging es nicht nur um Heiligsprechungen, sondern auch um Änderungen im Rang einiger Kardinäle. Franziskus erhob acht Kardinäle aus dem Stand der Kardinaldiakone in den Stand der Kardinalpriester. Diese Stände haben historische Wurzeln, ihnen entsprechen unterschiedliche Aufgaben. Zu den acht Kardinälen gehören mit Kurt Koch und Walter Brandmüller zwei aus dem deutschsprachigen Raum. Die übrigen sechs neuen Kardinalpriester sind Angelo Amato, Robert Sarah, Francesco Monterisi, Raymond Leo Burke, Mauro Piacenza und Gianfranco Ravasi.
Dem ältesten Kardinal aus dem Stand der Kardinaldiakone kommt es bei einem Konklave zu, mit der bekannten Formulierung Habemus Papam (wir haben einen Papst) den Namen des neuen Papstes der Öffentlichkeit zu verkündigen. Bis heute wäre dieses Vorrecht bei der nächsten Papstwahl Kardinal Sarah zugefallen. An seine Stelle tritt nun Kardinal Giuseppe Bertello, der Leiter des vatikanischen Governatorates.
Zugleich erhob Franziskus die Titeldiakonien der acht Kardinäle „pro hac vice“ in den Rang von Titelkirchen. Laut Kirchenrecht haben Kardinaldiakone nach zehn Jahren in ihrem Stand das Recht, den Papst um die Erhebung in den Stand eines Kardinalpriesters zu bitten und auf eine Titelkirche zu optieren (lateinisch optatio). Dabei kann die bereits zugeteilte Titeldiakonie – wie an diesem Montag – vom Papst „pro hac vice“ in den Rang einer Titelkirche erhoben werde.
(vatican news – pr)
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