Papst erinnert an Artensterben und Folgen des Klimawandels
Überhaupt steht die Bewahrung der Schöpfung in dieser Woche ganz oben auf der Prioritätenliste des Vatikans: noch bis 25. Mai läuft die Laudato-si‘-Woche mit zahlreichen Veranstaltungen und Konferenzen, in denen sich Experten und Aktivisten über die Folgen des Klimawandels und Maßnahmen für den Schutz der Umwelt und der Artenvielfalt auf unserem Planeten austauschen. Eine davon war eine gemeinsame Konferenz, die sich am Freitag mit den aktuellen Herausforderungen für Inselvölker befasst hat. Organisiert wurde sie durch das vatikanische Entwicklungsdikasterium und das Anglican Centre in Rom, unter anderem nahm Anglikaner-Primas Justin Welby teil. Papst Franziskus sandte aus diesem Anlass einen Brief an den Präfekten des zuständigen Dikasteriums, Kardinal Peter Turkson.
Extreme Veränderungen durch ungezügelte Ausbeutung
Darin unterstreicht das Kirchenoberhaupt, wie „extreme“ Klima- und Umweltveränderungen weltweit vor allem das Leben von Inselbewohnern beeinflussen. Die Ursachen für diese Veränderungen lägen nicht selten in einer„ungezügelten Ausbeutung menschlicher und natürlicher Ressourcen“, so Franziskus in seinem Schreiben. Die Veranstaltung trug den Titel „Die Geschwisterlichkeit aufbauen, die Gerechtigkeit verteidigen. Herausforderungen und Chancen für Inselvölker“, unter anderem nahm auch der Präsident der Seychellen, Wavel Ramkalawan, teil.
Wichtige ökumenische Initiative
In seinem Brief würdigte Franziskus, wie die „wichtige ökumenische Initiative, die einen gegenseitigen Dialog vorsieht, der aus der Weisheit und Erfahrung der verschiedenen christlichen Traditionen geboren wird”, nicht nur den Gläubigen, sondern auch den Regierungen und verschiedenen Akteuren der Zivilgesellschaft eine Gelegenheit biete, sich mit den besonderen Herausforderungen zu beschäftigen, denen sich die Inselvölker gegenüber stehen sehen.“ Dabei wirft der Papst nicht nur einen Blick auf die Folgen von Umweltverschmutzung und Klimawandel, sondern adressiert auch „Gewalt, Terrorismus, Armut, Hunger und viele Formen von sozialer und wirtschaftlicher Ungleichheit“, die eine Gefahr für alle Inselbewohner darstellten, insbesondere aber für Frauen und Kinder.
Es brauche konkrete internationale und regionale politische Initiativen, um eine Antwort auf diese Herausforderungen zu finden und das „Bewusstsein für die Verantwortung aller für die Sorge um unser gemeinsames Haus“ zu stärken. „In diesen Monaten der Pandemie“ so schreibt das Kirchenoberhaupt weiter, „in denen wir unsere Zerbrechlichkeit erfahren haben, braucht es eine integrale Ökologie, die nicht nur die physischen, sondern auch die menschlichen Ökosysteme unterstützt“. Alles sei miteinander verbunden, erinnert der Papst, und deshalb sei die Solidarität aller nötig.
Drei Schwerpunkte bei der Konferenz
Eine erste Konferenzrunde an diesem Freitag, moderiert durch Kurienkardinal Peter Turkson und den anglikanischen Erzbischof Ian Ernest (Direktor des Anglican Centre in Rom), befasste sich mit Fragen des allgemeinen Interesses. Zu Wort kam dabei der Präsident des Inselstaates der Seychellen, Wavel Ramakalawan, der die Bedeutung der kleinen Inseln und ihrer Gemeinschaften hervorhob, aber auch betonte, was für eine wichtige Rolle die jungen Generationen für ihren Erhalt und für den Schutz der Umwelt spielten. Im zweiten Teil der Konferenz ging es um regionale und lokale Fragen, während die dritte Runde unter der Überschrift stand: „Brücken bauen: für eine regionale Zusammenarbeit“.
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