Papst: „Dem Beispiel junger Klimaschützer folgen“
„Die jüngste Vergangenheit hat uns gezeigt, dass es vor allem unsere Kinder sind, die das Ausmaß und die Tragweite der gesellschaftlichen Herausforderungen, insbesondere der Klimakrise, verstanden haben“, schreibt der Papst. „Wir müssen ihnen mit offenem Herzen zuhören. Wir müssen ihrem Beispiel folgen, denn sie sind trotz ihres Alters weise.“
Franziskus rief mit Blick auf den Klimagipfel in Glasgow dazu auf, „eine neue Form der universellen Solidarität zu entwickeln, die auf Geschwisterlichkeit, Liebe und gegenseitigem Verständnis beruht“. Es sei an der Zeit, „große Träume zu verwirklichen, unsere Prioritäten zu überdenken - was wir schätzen, was wir wollen, was wir anstreben - und unsere Zukunft neu zu planen, indem wir uns verpflichten, in unserem täglichen Leben so zu handeln, wie wir es uns erträumt haben“, so der Papst in dem Vorwort. „Es ist an der Zeit zu handeln, und zwar gemeinsam, und zwar jetzt!“
Dankbar zeigte sich der Papst dafür, dass seit dem Erscheinen seiner Umwelt- und Sozialenzyklika Laudato Si zahlreiche Religionsführer sich im Einsatz zum Schutz der Schöpfung zusammengefunden haben. Franziskus erinnerte daran, dass er seine katholischen Brüder und Schwestern eingeladen habe, sich den orthodoxen Gläubigen unter Patriarch Bartholomaios anzuschließen und gemeinsam den Weltgebetstag für den Schutz der Schöpfung am 1. September zu begehen. An weiteren religiösen Initiativen zugunsten der Schöpfung würdigte Franziskus den Brief der Rabbiner zur Klimakrise, die Islamische Erklärung über den globalen Klimawandel, die Buddhistische Erklärung zum Klimawandel an die Weltführer sowie die „Bhumi Devi Ki Jai“, ein analoges Dokument von Hindus.
Franziskus lobte in seinem kurzen Vorwort auch Aussagen von Benedikt XVI. zur Schöpfungstheologie. „Die Verhaltensmuster, nach denen der Mensch die Umwelt behandelt, beeinflussen die Verhaltensmuster, nach denen er sich selbst behandelt, und umgekehrt“, hatte dieser in seinem Lehrschreiben „Caritas in Veritate“ (51) geschrieben. „Wie wahr die Worte meines Vorgängers sind“, bemerkte Franziskus. Benedikt hatte in der Enzyklika von 2009 klargestellt: „Die Kirche hat eine Verantwortung für die Schöpfung und muss diese Verantwortung auch öffentlich geltend machen.“ Ebenso müsse es aber auch „so etwas wie eine richtig verstandene Ökologie des Menschen geben“; das entscheidende Problem sei „das moralische Verhalten der Gesellschaft“.
e-Book mit 2 Vorworten: Papst und UNO-Generalsekretär
Das e-Book „Laudato si' Reader". An Alliance of Care for Our Common House", zu dem Franziskus das Vorwort beisteuerte, wird im Vatikanverlag LEV anlässlich des Weltklimagipfels Cop26 in Glasgow veröffentlicht; ein weiteres Vorwort darin stammt von UNO-Generalsekretär António Guterres. Ab 12. November will das vatikanische Dikasterium für die ganzheitliche menschliche Entwicklung das e-Book gratis auf seiner Webseite zum Herunterladen bereitstellen.
(vatican news – gs)
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