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Papst Franziskus mit seinem ehemaligen Zeremonienmeister Marini: Ein paar persönliche Worte nach der Weihe Papst Franziskus mit seinem ehemaligen Zeremonienmeister Marini: Ein paar persönliche Worte nach der Weihe 

Papst weiht ehemaligen Zeremonienmeister zum Bischof

Der Papst hat seinem scheidenden Zeremonienmeister Guido Marini an diesem Sonntag im Petersdom die Bischofsweihe gespendet. Marini, der 14 Jahre im Amt des Zeremonienmeisters wirkte, geht als Bischof nach Tortona. Neben ihm weihte Franziskus am Sonntag den neuen Sekretär der Kleruskongregation zum Bischof, den Chilenen Andrés Gabriel Ferrada Moreira.

Anne Preckel – Vatikanstadt

An diesem Sonntag stand Guido Marini, der sich uns als stille Präsenz an Franziskus‘ Seite bei Papstmessen ins Gedächtnis eingeprägt hat, einmal selbst im Mittelpunkt. Papst Franziskus weihte seinen langjährigen, nun scheidenden Zeremonienmeister in einer feierlichen Messe im Petersdom zum Bischof. Gemeinsam mit Marini empfing der chilenische Priester Andrés Gabriel Ferrada Moreira, der seit dem 1. Oktober als Sekretär der Kleruskongregation wirkt, die Bischofsweihe.

Bei der feierlichen Messe im Petersdom legte der Papst den beiden Weihekandidaten seine Hände auf, salbte ihr Haupt und überreichte ihnen die Insignien des neuen Amtes, darunter Bischofsring, Mitra und Hirtenstab. Mit seinem ehemaligen Zeremonienmeister wechselte der Papst nach dem Weihegebet noch persönliche Worte, aus Marinis Gesicht sprachen Sammlung und Demut. Sichtlich bewegt dankte er später in einer Rede dem Papst, dem er jahrelang bei Liturgien und Papstmessen zur Seite stand.  

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Wahre Hirten im Dienst

„Es gibt kein wahres Episkopat ohne Dienst“, wandte sich Franziskus in seiner Predigt vor der Weihe an alle Bischöfe, die angehenden wie bereits langjährigen, „ihr werdet wahre Hirten sein, indem ihr dient und nicht nach Ehre, Macht, nach Stärke strebt... Nein, dient! Dient immer.“

Franziskus erinnerte dann, vom vorgesehenen Redetext abweichend, an eine wesentliche Haltung, die das Bischofsamt erfordert: Nähe, die auch „das typischste Merkmal Gottes“ sei, so der Papst. „Kommen Sie immer näher zu den Menschen, kommen Sie immer näher zu Gott“, forderte er alle Bischöfe auf.

Dabei gelte es erstens die Nähe zu Gott im Gebet zu pflegen, schärfte er ein: „Die erste Aufgabe des Bischofs ist es, zu beten - und zwar nicht wie ein Papagei, nein! Mit dem Herzen zu beten, beten. ,Ich habe keine Zeit‘. Nein! Nimm alles andere weg, aber zu beten, das ist die erste Aufgabe des Bischofs. Die Nähe zu Gott im Gebet.“ Weiter forderte er die Bischöfe zu Nähe und Einheit untereinander auf: „Es wird Diskussionen zwischen euch geben, aber als Brüder, die sich nahestehen. Sprechen Sie niemals schlecht über Ihre Mitbrüder im Bischofsamt, niemals!“

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Nähe zu Gott, den Bischöfen und Priestern sowie den Gläubigen

Drittens forderte der Papst die Bischöfe dazu auf, sich stets Zeit für ihre Priester zu nehmen: „Wie oft hört man Klagen, dass ein Priester sagt: ,Ich habe einen Bischof angerufen, aber die Sekretärin hat mir gesagt, dass sein Terminkalender voll ist, dass er mich vielleicht in 30 Tagen empfangen kann...‘. Das ist nicht richtig. Wenn Sie erfahren, dass ein Priester Sie angerufen hat, rufen Sie ihn noch am selben Tag oder am nächsten Tag an. Damit wird er wissen, dass er einen Vater hat.“

Schließlich sei eine vierte Pflicht des Bischofs die Nähe zu den Gläubigen: „Vergessen Sie nicht, dass Sie ,aus der Herde genommen‘ wurden, nicht von einer Elite, die studiert hat, viele Titel hat und Bischof ist. Nein: aus der Herde!“

Diese vier Dimensionen des Amtes sollten sich die Bischöfe vor Augen halten, so Franziskus: „Möge der Herr Sie auf diesem Weg der Nähe wachsen lassen, damit Sie den Herrn besser nachahmen können, denn er war uns immer nahe und ist uns immer nahe, und mit seiner Nähe, die eine barmherzige und zärtliche Nähe ist, trägt er uns weiter. Und möge die Gottesmutter Sie beschützen.“

Marini dankt dem Papst für Nähe und Vertrauen

Der neue Bischof Guido Marini dankte in einer Gruß- und Dankesrede Papst Franziskus für dessen Nähe und Vertrauen. Stellvertretend auch für den neuen Bischof Moreira sagte Bischof Marini: „Dem Heiligen Geist, dem Feuer der Liebe ohne Ende, der heute wieder wie eine brennende Flamme auf uns herabgestiegen ist, gilt unser Lob und unser Flehen. Wir sind uns dessen bewusst, wir sind sein Werk. Danke, Heiliger Vater. Das Wort ,Danke' ist einfach, aber mit unseren Wünschen gefüllt. Es ist ein kurzes Wort, und doch verliert es sich in der Ewigkeit und in dem Wunder des empfangenen Geschenks. Danke, Heiliger Vater, dass wir heute durch die Auflegung Ihrer Hände und durch das Weihegebet zu Bischöfen geworden sind."

Zu Abschluss der Messe durchschritten die beiden neuen Bischöfe den Petersdom und spendeten den Gläubigen ihren ersten Segen als Bischöfe, bevor Papst Franziskus dann den Schlusssegen spendete. Für Mittag war Franziskus' Angelus-Gebet auf dem Petersplatz vorgesehen. 

14 Jahre lang Zeremonienmeister

Der 56-jährige Marini war 14 Jahre lang für die liturgische Gestaltung der päpstlichen Gottesdienste verantwortlich. Der promovierte Kirchenrechtler mit einem Abschluss in Kommunikationspsychologie war im Oktober 2007 von Benedikt XVI. in sein Amt berufen worden. Franziskus bestätigte ihn 2014. Vor einigen Wochen hatte der Papst den Genueser zum Bischof von Tortona in Norditalien befördert. Am vergangenen Sonntag hatte Marini bei der Eröffnung zur Weltsynode im Petersdom seinen letzten Auftritt als Päpstlicher Zeremonienmeister. Neuer Zeremonienmeister des Papstes ist der 55-jährige Italiener Diego Giovanni Ravelli, wie am Montag bekanntgegeben worden war. Der aus dem norditalienischen Lazzate stammende Priester war bisher als Büroleiter in der Apostolischen Almosenverwaltung sowie im Team von Marini als päpstlicher Zeremoniar tätig.

 

- aktualisiert um 11.54 -

(vatican news – pr)

 

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17. Oktober 2021, 10:56