Synodaler Prozess in Italien: Papst eröffnet Bischofstreffen
Den offiziellen Startschuss zu einem synodalen Weg in Italien, der bis 2025 laufen soll, hatten die Bischöfe Ende Mai gegeben. Ziel des Prozesses sei „eine glaub- und vertrauenswürdige“ Präsenz der Kirche bei den Menschen des Landes zu verwirklichen und das „kirchliche Wir“ zu stärken, so der CEI-Vorsitzende Kardinal Gualtiero Bassetti. Dies muss sich nach Ansicht der Bischöfe vor allem im Umgang mit Folgen der Covid-19-Pandemie zeigen. Schlüsselmomente in diesem Prozess sollen nach Angaben der Bischöfe „Zuhören, Suchen, Vorschlagen“ sein. Wesentlich ist dabei auch der Austausch mit anderen Kirchen des Landes.
Zeugnis des Zuhörens
Was der Papst den Bischöfen am Montag dazu sagte, wurde nicht bekannt. Franziskus nahm ab 16.00 Uhr für knapp zwei Stunden an der CEI-Sitzung hinter verschlossenen Türen in einem römischen Hotel teil. Zu Beginn des Austausches überreichte er den Bischöfen eine Karte mit einer Abbildung des „Guten Hirten" und einem Text zu den „Seligpreisungen des Bischofs", darunter Armut und Dienst.
Der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Bischof Stefano Russo, kommentierte das Treffen mit dem Papst in einem Interview im Anschluss als „sehr schönen und familiären Moment“. Die Karte mit der Abbildung des „Guten Hirten“ sei „eine Ermahnung, dass der Bischof immer ein Zeuge der Barmherzigkeit sein soll“, so Russo.
„Wir leben in einer Zeit des Zuhörens, und wie immer ist der Papst vor allen anderen ein Zeuge dafür. Heute ist er zu uns Bischöfen gekommen und hat uns zugehört – denn viele Bischöfe haben auch Fragen, die ihnen am Herzen liegen, und der Papst ist darauf lange eingegangen, das war wirklich außergewöhnlich. Man sieht, dass der Papst immer wirklich sehr aufmerksam auf unsere Situation eingeht. So hat er etwa oft Bezug genommen auf die Diözese des jeweiligen Bischofs – so war es wirklich eine geschwisterliche Begegnung.“
Bassetti: Kirchliches Miteinander wiederbeleben
Grech: Synodales Hören, Sprechen und Handeln
Synodaler Prozess von unten
Der Papst, der als Bischof von Rom Kraft seines Amtes auch Primas von Italien ist, hatte Italiens Bischöfe selbst zu einem synodalen Prozess angeregt, damit die Kirche des Landes zu mehr missionarischem Schwung zurückfinden könne. Dabei hatte er vor italienischen Kirchenvertretern die Ergebnisoffenheit des Prozesses betont und daran erinnert, dass der Reformweg „bei jeder christlichen Gemeinde, von unten nach oben“, beginne.
Der synodale Weg der italienischen Kirche schreibt sich dabei in den weltkichlichen synodalen Prozess ein, nämlich die vom Papst auf den Weg gebrachte Weltsynode. Diese gipfelt in einer internationalen Bischofssynode 2023 im Vatikan. Das laufende CEI-Treffen ist die 75. Außerordentliche Generalversammlung der Italienischen Bischofskonferenz.
-last Update 15:38 Uhr-
(vatican news – pr)
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