Papst fordert Maßnahmen gegen Kinderpornografie
Anne Preckel - Vatikanstadt
Kinderpornografie und deren Produktion seien ein „großes und ernstes Problem im Zusammenhang mit Missbrauch“, so Papst Franziskus in dem Gespräch mit der Paris Match-Reporterin Caroline Pigozzi. Erneut forderte er die Politik zu mehr Einsatz gegen diese Verbrechen und die dahinterstehenden Netzwerke auf:
„Ich bin der Meinung, dass die Regierungen so schnell wie möglich gegen dieses Verbrechen vorgehen sollten. Die verantwortlichen Gruppen verhalten sich wie Mafias, die sich verstecken und verteidigen. Ihre Opfer sind Kinder und Minderjährige, die dazu benutzt werden, gefilmt zu werden; so viele Menschen, so viele junge Menschen, manchmal sogar Minderjährige, sehen sich diese Dinge an!“
Erst einige Wochen zuvor hatte der Papst in einem Interview mit dem spanischsprachigen Sendernetzwerk COPE formuliert: „Manchmal frage ich mich, wie manche Regierungen die Produktion von Kinderpornografie zulassen können. Sie sollen nicht sagen, sie wüssten es nicht. (…) Für mich ist das eines der ungeheuerlichsten Dinge, die ich je gesehen habe.“
Corona-Folgen: Hilfsnetzwerke notwendig
In dem Interview mit „Paris Match“ äußerte sich der Papst auch über Maßnahmen zur Abmilderung der Corona-Folgen weltweit. Franziskus hat im Vatikan eine Covid-19-Kommission einrichten lassen, die sich in Zusammenarbeit mit Kirchen, Institutionen und Freiwilligen um Unterstützung vor allem der Ärmsten und der Pandemie am meisten ausgesetzten Menschen bemüht.
Die Kommission arbeite „effektiv und auch aktiv“, so Papst Franziskus. Um der Pandemie weiter die Stirn zu bieten, brauche es gerade solche Netzwerkwerke, in denen Freiwillige eine entscheidende Rolle spielen, machte der Papst deutlich: „Diese Art von Engagement in Form von groß angelegten konkreten Maßnahmen ist nach wie vor unerlässlich, um die globale Krise zu bewältigen und der Zukunft ins Auge blicken zu können.“
Nach seinem gesundheitlichen Befinden nach der jüngsten Darm-Operation befragt, antwortete Franziskus in dem Interview: „Mir geht es gut. Ich führe ein normales Leben und kann im gleichen Tempo wie früher arbeiten.“
Das Interview in voller Länge ist in der Ausgabe 3784 von Paris Match auf französischer Sprache nachzulesen. Zudem erscheint es in dem am 18. November bei Plon erscheinenden Buch „Pourquoi eux“ (Warum sie). Caroline Pigozzi berichtet darin von ihren Begegnungen mit Päpsten, Staatsoberhäuptern und anderen Persönlichkeiten.
(vatican news – pr)
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