Kinderarbeit in Kandahar (Afghanistan), 11. November Kinderarbeit in Kandahar (Afghanistan), 11. November 

Papst Franziskus: Entschlossen gegen Kinderarbeit kämpfen

Papst Franziskus ruft zu entschlossenem Kampf gegen Kinderarbeit auf. Das sei „besonders wichtig für die Gegenwart und die Zukunft der Menschheit“, sagte er an diesem Freitag vor den Teilnehmern eines Vatikan-Kongresses.

„Wie wir uns Kindern gegenüber verhalten, und in welchem Maß wir ihre Würde und ihre Grundrechte respektieren, zeigt, was für Erwachsene wir sind und sein wollen, und welche Art von Gesellschaft wir aufbauen wollen“, so der Papst.

Allerdings traf Franziskus durchaus die Unterscheidung, auf die auch kirchliche Entwicklungshelfer immer wieder hinweisen: Dass Kinder zumal in armen Ländern nach der Schule Arbeiten leisten können, um ihrer Familie zu helfen, darf nicht mit Kinderarbeit verwechselt werden. Solche Aktivitäten können sogar wichtig sein für die Entwicklung der Kinder – weil sie da zeigen können, was in ihnen steckt.

„Kinderarbeit raubt den Kindern und damit der Menschheit selbst die Zukunft“

„Kinderarbeit ist etwas ganz anderes! Es ist die Ausbeutung von Kindern in den Produktionsprozessen der globalisierten Wirtschaft, für den Profit anderer. Es bedeutet, den Kindern das Recht auf Gesundheit, auf Schule und auf ein harmonisches Aufwachsen zu nehmen, wozu auch Spielen und Träumen gehören. Das ist tragisch! Ein Kind, das nicht träumen, das nicht spielen kann, kann auch nicht wachsen. Das raubt den Kindern und damit der Menschheit selbst die Zukunft!“

Der Papst äußerte sich „verstört“ darüber, dass es mitten in der vierten industriellen Revolution, von der jetzt allenthalben die Rede sei, immer noch Kinderarbeit rund um den Globus gebe. Extreme Armut, Arbeitslosigkeit, Verzweiflung der Familien und die Pandemie – diese Faktoren nannte Franziskus als Treiber der Arbeitsausbeutung von Kindern.

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Für ein Gratis-Schulsystem in jedem Land der Welt

„Wenn wir die Plage der Kinderarbeit ausrotten wollen, müssen wir zusammenarbeiten, um Armut zu bekämpfen und die Auswüchse des derzeitigen Wirtschaftssystems zu korrigieren, durch das sich Reichtum in den Händen einiger weniger konzentriert. Wir müssen außerdem die Staaten und die Unternehmen dazu bringen, würdige Arbeitsmöglichkeiten mit gerechten Gehältern zu schaffen. Und wir müssen in jedem Land ein gutes Schulsystem aufbauen, das für alle gratis ist…“

Der Papst sprach zu Teilnehmern eines Kongresses zum Thema Kampf gegen Kinderarbeit, der an diesem Freitag im Vatikan beginnt. Er wird vom „Entwicklungsministerium“ ausgerichtet, dem päpstlichen Dikasterium für die Förderung der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen unter Leitung von Kardinal Peter Turkson.

(vatican news – sk)
 

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19. November 2021, 13:19