Papst: Flüchtlinge sind unsere Brüder und Schwestern
Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
Bei dem Treffen im Päpstlichen Internationalen Kolleg Maria Mater Ecclesiae sollte es um Themen gehen, die den jungen Leuten wichtig sind. Die Teilnehmer zwischen 16 und 27 Jahren kamen aus allen fünf Kontinenten. Auch Deutsche waren dabei. Ein junger Mann, der aus Ruanda zugeschaltet war, berichtete, dass er und seine Familie vor dem Völkermord in seiner Heimat geflohen waren. Er wollte vom Papst wissen, wie die Welt den vielen Vertriebenen Hoffnung geben könne. Dazu Franziskus:
„Wenn wir über Flüchtlinge sprechen, sollten wir nicht über Zahlen sprechen, sondern über unsere Brüder und Schwestern, die fliehen mussten. Und einige von ihnen konnten nicht fliehen und wurden in diesen ,Konzentrationslagern` gefangen, die es gibt - ich spreche von der libyschen Küste. Menschenhändler bringen sie hin und nehmen sie bei der Rückführung in Empfang. Es ist sehr hart. Ein Flüchtling zu sein bedeutet, ohne sicheren Boden zu gehen, zu gehen, ohne zu wissen, wohin."
Er habe mit vielen Flüchtlingen gesprochen und wisse, wie viel Leid sie erlebten, erklärte der Papst. Menschenhändler versuchten, aus der Not der Betroffenen Profit zu schlagen; Frauen würden wie Ware verkauft. Franziskus machte auf die große Verzweiflung der Menschen aufmerksam, die sie sogar dazu bringe, mit seeuntüchtigen Booten nach Europa zu gelangen. Wie es da Hoffnung geben kann? So:
Das Mittelmeer - der größte Friedhof der Welt
„Wir müssen unsere Herzen für das Leben von Flüchtlingen öffnen, denn es handelt sich nicht um Touristen, die in ein anderes Land gekommen sind, und auch nicht um jemanden, der aus wirtschaftlichen Gründen geflohen ist, sondern um jemanden, der geflohen ist, um zu überleben, und der sein Leben dafür riskiert. Unser Egoismus führt uns zu einer Psychologie der Gleichgültigkeit: ,Ach ja, wir haben gelesen, dass 110 Menschen ertrunken sind, weil ein Boot im Mittelmeer kenterte...` - einem Mittelmeer, das zum größten Friedhof der Welt wird."
Perspektiven für eine bessere Welt
(vatican news - sst)
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