Papst Franziskus aus Athen abgeflogen
Christine Seuss - Vatikanstadt
Es war ein intensives Programm, das der Papst in weniger als fünf vollen Reisetagen in zwei Ländern, nämlich Zypern und Griechenland, absolviert hat. Neben dem gewohnten Besuch bei der örtlichen katholischen Gemeinschaft, der Begegnung mit den staatlichen Autoritäten und dem Diplomatischen Korps sowie der großen Messe standen bei dieser Reise vor allem zwei weitere Aspekte im Vordergrund: Migration und Ökumene.
An beiden Stationen erinnerte Papst Franziskus auf packende Weise an das Schicksal der Menschen, die sich gezwungen sehen, ihre angestammte Heimat zu verlassen und auf der Suche nach einer besseren Zukunft eine Reise mit ungewissem Ausgang auf sich nehmen. Besonders eindrücklich: seine Rückkehr nach Lesbos, die Insel, die vor einigen Jahren im Zentrum des Flüchtlingsdramas stand und von der aus er 2016 eine Gruppe von Flüchtlingen nach Italien zurück mitgenommen hat.
Vatikan holt Flüchtlinge aus Zypern
Eine ähnliche Geste erfolgte auch bei dieser Reise: Im Rahmen eines Umsiedlungsprogrammes in Zusammenarbeit mit der Gemeinschaft Sant’Egidio wird in Verantwortung des Vatikans nach und nach eine Gruppe von rund 50 Migranten von Zypern nach Italien gebracht, um Zypern, das Land, das die höchste Anzahl von Asylanträgen pro Kopf in der Europäischen Union registriert, ein wenig zu entlasten.
Auch an diesem Sonntagmorgen hat der Papst in Griechenland noch Flüchtlinge getroffen: In der Nuntiatur in Athen empfing er neun junge Christen aus Syrien. Sie werden vom armenisch-katholischen Ordinariat der Stadt betreut, das sie bei der Integration in Griechenland unterstützt. Die Jugendlichen tauschten sich kurz mit dem Papst aus und überreichten Franziskus ein T-Shirt mit dem Bild von Christus, der die Hand von Petrus hält, um ihn vor dem Ertrinken zu retten.
Migration und Ökumene
Wichtig war dem Papst bei dieser Reise auch die Pflege der ökumenischen Beziehungen. In beiden Ländern traf er das jeweilige Oberhaupt der orthodoxen Kirche, in Zypern sogar den gesamten Heiligen Synod, und in den gegenseitigen Ansprachen ging es um die Überwindung der Trennung und die gemeinsamen Herausforderungen für die Christen; es wurde der gute Wille zu einer Auffrischung der Beziehungen betont, und in Zypern hat der orthodoxe Erzbischof unter anderem mit Blick auf die besondere Problematik der Besatzung des Nordteils in kraftvollen Worten auch um die aktive Unterstützung des Papstes für seine Kirche gebeten.
Eine Reise, die die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf die Flüchtlingsproblematik gelenkt hat, aber auch dafür gesorgt hat, dass die ökumenischen Beziehungen zur orthodoxen Kirche in eine neue Phase eintreten können.
(vatican news)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.