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Der heilige Irenäus Der heilige Irenäus 

Papst ernennt Irenäus von Lyon zum Kirchenlehrer

Franziskus hat den heilige Irenäus von Lyon (um 135 - etwa 200) zum Kirchenlehrer erhoben. Der Vatikan veröffentlichte das entsprechende Dekret des Papstes an diesem Freitag.

Darin wird der Heilige als „geistliche und theologische Brücke zwischen den Christen des Ostens und Westens“ bezeichnet. „Sein Name, Irenäus, drückt den Frieden aus, der vom Herrn kommt und der versöhnt und die Einheit wiederherstellt“, schreibt der Papst in seiner Begründung. Deshalb verleihe Franziskus dem Heiligen den Titel „Doctor unitatis“ („Lehrer der Einheit“). Abschließend äußert Franziskus den Wunsch: „Möge die Lehre eines so großen Meisters den Weg aller Jünger des Herrn zur vollen Gemeinschaft immer mehr ermutigen.“

Am Donnerstag hatte Franziskus noch die Zustimmung der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen für die Ernennung entgegengenommen; den Schritt hatte der Papst bereits selbst im Oktober angekündigt. Der heilige Irenäus war über Jahrzehnte Bischof von Lyon. Sein Name bedeutet „der Friedfertige“. Er war ein Schüler des heiligen Polykarp von Smyrna. Vermutlich stammte er selbst aus Kleinasien. Als Nachfolger des als Märtyrer gestorbenen heiligen Pothinus übernahm er den Bischofssitz von Lyon, damals die Metropole des römischen Gallien.

Universalität der Kirche

Irenäus war sehr besorgt über die Ausbreitung der Lehren der Gnostiker, die die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus leugneten. Irenäus studierte sie intensiv, führte viele Glaubensgespräche, las unermüdlich. Auf Basis der gründlichen Erkenntnisse ihrer Auffassungen verfasste er das Werk „Adversus haereses“ (Gegen die Irrlehren).

Irenäus stellte die Kirche in ihrer Universalität und Einigkeit gegen die Irrlehren, die von Abweichung und Zersplitterung geprägt seien. Bis heute ist die Theologie der orthodoxen Kirchen stark von den Ideen des Irenäus geprägt. Die Kirchen des Westens gedenken seiner am 28. Juni, die Kirchen des Ostens am 23. August.

Als Kirchenlehrer verehrt die Katholische Kirche bisher 36 Heilige, die eine herausragende Bedeutung für die Glaubenslehre haben. Aus dem deutschen Sprachraum stammen Hildegard von Bingen (1098-1179), Albertus Magnus (um 1200-1280) sowie der Jesuit Petrus Canisius (1521-1597). Irenäus ist nun der 37. Kirchenlehrer und nach Bernhard von Clairvaux (1090-1153), Hilarius von Poitiers (315-367), Franz von Sales (1567-1622) und Therese von Lisieux (1873-1897) der fünfte aus Frankreich.

(vatican news/kap - pr)

 

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21. Januar 2022, 13:55