Papst: Migrantenpastoral nicht vernachlässigen
Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
„Die Migrantenpastoral ist eine nicht zu vernachlässigende missionarische Tätigkeit, die auch den einheimischen Gläubigen helfen kann, die Freude am christlichen Glauben, den sie empfangen haben, wiederzuentdecken."
Doch auch in der heutigen Zeit gebe es noch Orte, an die der christliche Glaube noch nicht vorgedrungen sei. Das meint Franziskus sowohl geographisch wie auch im übertragenen Sinne:
„Die Kirche Christi war, ist und wird immer ,im Aufbruch' sein zu neuen geographischen, sozialen und existentiellen Horizonten, um auf ,Grenzbereiche' und menschliche Situationen zugehen, um von Christus und seiner Liebe zu allen Männern und Frauen aller Völker, Kulturen und sozialen Schichten Zeugnis abzulegen. In diesem Sinne wird die Mission immer auch missio ad gentes sein, wie uns das Zweite Vatikanische Konzil gelehrt hat, denn die Kirche wird immer über ihre eigenen Grenzen hinausgehen müssen, um die Liebe Christi für alle zu bezeugen."
„Bei der Evangelisierung gehören also das Beispiel des christlichen Lebens und die Verkündigung Christi zusammen. Das eine dient dem anderen. Sie sind die beiden Lungenflügel, mit denen jede Gemeinschaft atmen muss, um missionarisch zu sein. Dieses vollständige, konsequente und freudige Zeugnis für Christus wird sicherlich auch im dritten Jahrtausend die Anziehungskraft für das Wachstum der Kirche sein. Ich fordere daher alle auf, den Mut, die Offenheit und die parrhesia der ersten Christen wiederzugewinnen, um in Wort und Tat und in allen Lebensbereichen Zeugnis für Christus abzulegen." Erneut erteilt der Papst zugleich dem Abwerben Andersgläubiger, dem Proselytentum - eine Absage.
Wichtig ist für Papst Franziskus außerdem, dass man nicht selbst im Vordergrund steht:
Es geht nicht darum, sich zur Schau zu stellen
„Die Missionare Christi werden nicht ausgesandt, um sich selbst mitzuteilen, um ihre Qualitäten und Überzeugungskraft oder ihre Fähigkeiten als Manager zur Schau zu stellen. Sie haben vielmehr die höchste Ehre, Christus in Wort und Tat vorzustellen und allen die Frohbotschaft seines Heils mit Freude und Offenheit zu verkünden, so wie die ersten Apostel."
Ohne den Heiligen Geist geht nichts
Mehrere Jubiläen
In seiner Botschaft zum Weltmissionssonntag würdigt Franziskus zudem mehrere aktuelle Jubiläen: Die Gründung der Kongregation de propaganda fide vor genau 400 Jahren, und vor genau 200 Jahren die Gründung des Werks für die Glaubensverbreitung (dessen Gründerin Pauline Jaricot soll auch dieses Jahr selig gesprochen werden). Das von ihr gegründete Werk, das Kindermissionswerk und das Missionswerk des Heiligen Apostels Petrus wurden zudem alle vor genau einhundert Jahren als „päpstlich“ anerkannt. Der selige Paolo Manna, der vor 150 Jahren geboren wurde, gründete zudem die heutige Päpstliche Missionsunion, um Priester, Ordensmänner und -frauen und das gesamte Volk Gottes für die Mission zu sensibilisieren und zu animieren.
Weltmissionssonntag
Der Sonntag der Weltmission wird seit 1926 jährlich begangen. Termin ist der dritte Sonntag im Oktober - in Deutschland der vierte.
(vatican news - sst)
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