Interview mit dem Papst: Die schönsten Zitate
Jetzt hat uns der Papst ein schriftliches Interview zur Frage gegeben, was den hl. Josef für unsere Zeit besonders interessant macht. Hier sind die schönsten Auszüge aus dem sehr geistlich gehaltenen Text.
Ein ganz normaler Mensch
Josef ist eigentlich ein ganz normaler Mensch. Seine Heiligkeit besteht darin, dass er durch die guten und schlechten Umstände, die er durchleben und bewältigen musste, zu einem Heiligen geworden ist. Man könnte sagen, dass wir in ihm den Mann für schwierige Zeiten finden, den konkreten Mann, den Mann, der es versteht, Verantwortung zu übernehmen.
Die Stimme Gottes nicht überhören
Nur ein Mensch, der wie der hl. Josef betet, der ein intensives geistliches Leben führt, kann auch in der Lage sein, die Stimme Gottes inmitten der vielen Stimmen, die uns umgeben, zu unterscheiden.
Josef und die Pandemie
Wir leben in einer schwierigen Zeit, die von der Coronavirus-Pandemie geprägt ist. Viele Menschen leiden, viele Familien sind in Schwierigkeiten, viele Menschen werden von der Angst vor dem Tod, vor einer ungewissen Zukunft bedrängt. Ich dachte, dass wir gerade in einer so schwierigen Zeit jemanden brauchen, der uns ermutigt, uns hilft, uns inspiriert. Joseph ist ein heller Zeuge in dunklen Zeiten.
Jesus und seine „Väter“
Ich bin davon überzeugt, dass die väterliche Beziehung zwischen Josef und Jesus sein Leben so sehr beeinflusst hat, dass die spätere Verkündigung Jesu voller Bilder und Anspielungen ist, die aus der Vorstellung seines Vaters stammen. Jesus sagt zum Beispiel, dass Gott Vater ist, und diese Aussage kann uns nicht gleichgültig lassen, vor allem, wenn wir seine eigene persönliche Erfahrung der Vaterschaft bedenken. Das bedeutet, dass Josef als Vater so gut war, dass Jesus in der Liebe und Vaterschaft dieses Mannes die schönste Referenz für Gott findet.
Söhne von heute, Väter von morgen
Man könnte sagen, dass die Söhne von heute, die die Väter von morgen werden, sich fragen sollten, welche Väter sie gehabt haben und welche Väter sie werden wollen. Sie sollten die väterliche Rolle nicht dem Zufall überlassen oder einfach als Folge einer vergangenen Erfahrung behandeln, sondern bewusst entscheiden, wie sie jemanden lieben, wie sie Verantwortung für jemanden übernehmen.“
Die Kirche ist nicht nur Mutter
Wenn wir an die Kirche denken, denken wir immer an sie als Mutter, und das ist sicher nicht falsch. Aber ich denke, wir sollten den Mut haben zu sagen, dass die Kirche nicht nur mütterlich, sondern auch väterlich sein sollte. Sie ist berufen, einen väterlichen, nicht paternalistischen Dienst auszuüben. Ich meine damit die ganz und gar väterliche Fähigkeit, Kinder in die Lage zu versetzen, Verantwortung zu übernehmen, ihre Freiheit auszuüben und Entscheidungen zu treffen.
Daran erkennt man einen reifen Menschen
Ein echter Vater sagt dir nicht, dass immer alles gut gehen wird, sondern dass du selbst dann, wenn du in eine Situation gerätst, in der es nicht gut läuft, in der Lage sein wirst, diese Momente und sogar die Misserfolge mit Würde zu ertragen und zu leben. Einen reifen Menschen erkennt man nicht an seinen Siegen, sondern an der Art und Weise, wie er mit einem Misserfolg umzugehen weiß. Gerade an der Erfahrung des Scheiterns und der Schwäche erkennt man den Charakter eines Menschen.
Glauben lernt man nicht aus Büchern
Die Kirche ist kein abstraktes Konzept, sie ist immer das Gesicht einer Person, einer konkreten Situation, etwas, dem wir einen genauen Namen geben können. Wir haben unseren Glauben immer durch eine Beziehung zu jemandem erhalten. Der christliche Glaube ist nicht etwas, das man aus Büchern oder mit einfachen Argumenten lernen kann, sondern er ist immer ein existenzieller Weg, der über Beziehungen führt.
(vatican news – sk)
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