Suche

Ein russischer Soldat in Kasachstan Ein russischer Soldat in Kasachstan 

Papst mahnt Frieden in Kasachstan an

Die Lage in Kasachstan bereitet auch Papst Franziskus Sorge. Nach den schweren Unruhen in dem zentralasiatischen Land rief das Kirchenoberhaupt diesen Sonntag zu Dialog und Frieden auf. Laut Regierungsangaben wurden rund 1300 Polizisten, Soldaten und weitere Angehörige der Sicherheitsbehörden bei den Zusammenstößen verletzt. Etwa 5800 Menschen wurden festgenommen. Kasachstan, das an Russland und China grenzt, erlebt seit Tagen die schwersten Ausschreitungen seit Jahren.

Die Behörden der autoritär geführten Ex-Sowjetrepublik werfen den Festgenommenen die Zerstörung von mehr als 100 Einkaufszentren und Bankgebäuden vor. 16 Angehörige der Sicherheitskräfte seien getötet worden. Papst Franziskus forderte nach seinem Mittagsgebet diesen Sonntag eindringlich eine friedliche Lösung des Konflikts:

„Liebe Brüder und Schwestern. Mit Schmerz habe ich vernommen, dass die Zusammenstöße, die in den vergangenen Tagen in Kasachstan ausgebrochen sind, Opfer gefordert haben. Ich bete für sie und ihre Familien. Und ich wünsche mir, dass schnellstmöglich die soziale Harmonie wiedergefunden wird - durch die Suche nach Dialog, Gerechtigkeit und dem Gemeinwohl. Ich vertraue das kasachische Volk der Gottesmutter an."

„Ich wünsche mir, dass schnellstmöglich die soziale Harmonie wiedergefunden wird - durch die Suche nach Dialog, Gerechtigkeit und dem Gemeinwohl“

Hier im Audio: Papst Franziskus mahnt Frieden in Kasachstan an

Hintergrund

Seit den ersten Januartagen kommt es in Kasachstan zu Unruhen. Dahinter steht Wut die schon lange unter der Bevölkerung gärt – und ein Machtkampf an der Spitze des Landes. Unmut über gestiegene Treibstoffpreise an den Tankstellen schlug in vielerorts friedliche, aber teils auch gewaltsame Proteste gegen die Staatsführung um. Auf Almaty richtet sich derzeit die Aufmerksamkeit in Kasachstan, das von seiner größten Krise seit der Unabhängigkeit von der Sowjetunion Ende 1991 erschüttert wird. Die zu hohen Kraftstoffpreise für Pkw, an denen sich die Proteste am 2. Januar in Westkasachstan entzündet haben, waren der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte. In allen Großstädten gehen seitdem Menschen auf die Straße um einen Regimewechsel und politische Teilhabe zu fordern. Die Wut auf das autoritäre System ist groß.

Präsident Kassym-Schomart Tokajew verhängte den Ausnahmezustand und bat ein von Russland geführtes Militärbündnis um Hilfe.  Laut Medienberichten hatte Tokajew zudem Polizei und Armee am Freitag angewiesen, „ohne Vorwarnung“ auf Demonstranten zu schießen, die er als „Terroristen“ und „Banditen“ bezeichnete. 

Versorgung mit Kraftstoff wieder angelaufen

Die Behörden bemühen sich unterdessen, im Land wieder etwas Normalität herzustellen. Dazu sei etwa die Versorgung auch entlegener Regionen mit Grundnahrungsmitteln gesichert worden, teilte das Handelsministerium am Sonntag nach Angaben der Agentur Tass mit. Auch die Versorgung mit Kraftstoff und Flüssiggas sei angelaufen, hieß es aus dem Energieministerium.

(vatican news/diverse - sst)

 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

09. Januar 2022, 12:12