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Papst Franziskus bei einer seiner Generalaudienzen Papst Franziskus bei einer seiner Generalaudienzen 

Papst: Lasst uns nicht müde werden, das Gute zu tun

Papst Franziskus hat mit Blick auf die bevorstehende Fastenzeit der Katholiken zu Abkehr vom Bösen und Wandel zum Guten aufgerufen. „Möge das körperliche Fasten, zu dem uns die Fastenzeit aufruft, unseren Geist für den Kampf gegen die Sünde stärken", heißt es in der diesen Donnerstag vom Vatikan veröffentlichten Fastenbotschaft 2022. Konkret lädt der Papst etwa zu „tätiger Nächstenliebe", zu Gebet, Solidarität, mehr realem statt digitalen Kontakt und zur Gabe von Almosen.

Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt

„Werden wir in dieser Zeit der Umkehr mit dem Beistand der Gnade Gottes und der Gemeinschaft der Kirche nicht müde, das Gute auszusäen. Das Fasten bereitet den Boden, das Gebet bewässert ihn, die Nächstenliebe macht ihn fruchtbar" lautet der Appell des Papstes in der gut 5-seitigen Fastenbotschaft, die auch in deutscher Übersetzung vorliegt. Dem Schreiben vorangestellt ist ein Bibel-Zitat aus dem Galaterbrief: „Lasst uns nicht müde werden, das Gute zu tun; denn wenn wir darin nicht nachlassen, werden wir ernten, sobald die Zeit dafür gekommen ist. Deshalb lasst uns, solange wir Zeit haben, allen Menschen Gutes tun" (Gal 6,9-10a). Franziskus unterzeichnete das Schreiben breits am 11. November 2021. Die katholische Kirche beginnt ihre 40-tägige vorösterliche Fastenzeit am kommenden Aschermittwoch. 

„Lasst uns, solange wir Zeit haben, allen Menschen Gutes tun“

In seiner Fastenbotschaft mahnt der Papst, das irdische Leben sei viel zu oft von Gier, Stolz, Besitz und Kosum bestimmt. Mit Blick auf digitale Medien warnt er, nicht abhängig zu werden und ruft zu mehr Begegnungen von Angesicht zu Angesicht auf. Generell fordert er eindringlich einen Wandel: 

Kleine Gesten und die Großherzgkeit Gottes

„Die Fastenzeit lädt uns ein zur Umkehr, zu einem Mentalitätswechsel, damit die Wahrheit und Schönheit des Lebens nicht so sehr am Haben festgemacht wird als am Geben, nicht so sehr am Anhäufen als am Aussäen des Guten und am Miteinander-Teilen."

Durch die ganze Botschaft zieht sicht das Bild des Samens, der Aussaat (Gutes tun, gemäß Gottes Wort handeln) und der Ernte (Anteil haben an der Großherzigkeit Gottes). Dazu führt Franziskus aus:

„Aber um welche Ernte geht es hier? Eine erste Frucht der guten Aussaat findet sich in uns selbst und in unseren alltäglichen Beziehungen, selbst in den kleinsten Gesten der Freundlichkeit. In Gott ist kein noch so kleiner Akt der Liebe und keine ,großherzige Mühe` vergeblich."

„In Gott ist kein noch so kleiner Akt der Liebe und keine ,großherzige Mühe` vergeblich“

Diese Aufforderung Gutes auszusäen sei nämlich keiensfalls eine „lästige Pflicht", sondern „eine Gnade, mit der der Schöpfer uns in unserem Handeln an seiner fruchtbaren Großherzigkeit beteiligen will", so Franziskus. 

In Geduld jeden Tag um das Gute Ringen

Freilich, es braucht auch Geduld und Gebet, denn „das Gute, ebenso wie die Liebe, die Gerechtigkeit und die Solidarität" müssen jeden Tag neu errungen werden, erklärt das Kirchenoberhaupt. Alle Gläubigen könnten sich jedoch gewiss sein, dass bei stetigem Einsatz für das Gute am Ende alle Heil und Erlösung erwarte, so Papst Franziskus unter Veweis auch auf die christliche Hoffnung der österlichen Auferstehung. 

„Der Glaube befreit uns nicht von den Drangsalen des Lebens, aber ermöglicht uns, sie in Christus vereint mit Gott zu durchleben, in der großen Hoffnung, die nicht enttäuscht und deren Unterpfand die Liebe ist, die Gott durch den Heiligen Geist in unsere Herzen ausgegossen hat“

„Wir brauchen das Gebet, weil wir Gott brauchen. Die Selbstgenügsamkeit ist eine gefährliche Illusion. Wenn uns die Pandemie unsere persönliche und gesellschaftliche Zerbrechlichkeit vor Augen geführt hat, so möge uns diese Fastenzeit den Trost des Glaubens an Gott erfahren lassen, ohne den wir keinen Halt haben (vgl. Jes 7,9). Niemand rettet sich mit eigener Kraft, denn wir sitzen in den Stürmen der Geschichte alle in demselben Boot; vor allem aber rettet sich niemand ohne Gott, weil nur das Ostergeheimnis Jesu Christi den Sieg über die dunklen Wasser des Todes gibt. Der Glaube befreit uns nicht von den Drangsalen des Lebens, aber ermöglicht uns, sie in Christus vereint mit Gott zu durchleben, in der großen Hoffnung, die nicht enttäuscht und deren Unterpfand die Liebe ist, die Gott durch den Heiligen Geist in unsere Herzen ausgegossen hat."

(vatican news-sst)

 

 

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24. Februar 2022, 12:36