Papst-Gebetsanliegen März zu Bioethik und Menschenwürde
Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
„Biotechnologische Anwendungen müssen immer auf der Grundlage der Achtung der Menschenwürde eingesetzt werden. Zum Beispiel dürfen menschliche Embryonen nicht als Wegwerfmaterial behandelt werden. Auch sie sind Gegenstand dieser Wegwerfkultur. Nein, das ist inakzeptabel! So wird diese Kultur verbreitet, die so viel Schaden anrichtet. Wir dürfen nicht zulassen, dass der wirtschaftliche Profit die biomedizinische Forschung bestimmt", lautet der Appell von Papst Franziskus. Die Videobotschaft veröffentlichte der Vatikan diesen Dienstag. Sie ist knapp zwei Minuten lang, wie üblich spricht der Papst dort auf Spanisch. Dazu werden deutsche Untertitel und Bilder aus einem Labor und Aufnahmen eines Babys im Ultraschallfoto sowie nach der Geburt eingeblendet. Auch Kranke und Menschen mit Behinderung sind zu sehen - ebenso wie Manager. Der Papst betont:
„Es geht nicht darum, den technischen Fortschritt zu bremsen. Nein, es geht darum, ihn zu begleiten. Es geht darum, sowohl die Menschenwürde als auch den Fortschritt zu schützen. Mit anderen Worten: Wir dürfen für den Fortschritt nicht den Preis der Menschenwürde zahlen, nein. Beides geht Hand in Hand, harmonisch."
Themen der Videos lange vorab festgelegt
Die „tiefgreifenden Veränderungen, die sich vollziehen" erfordern, so Franziskus, eine „noch tiefere, noch differenziertere Unterscheidungsgabe". Daher lautet sein Gebetsanliegen für den März:
„Beten wir, dass wir eine christliche Antwort auf die Herausforderungen der Bioethik geben können. (...) Angesichts der neuen Herausforderungen, die die Bioethik mit sich bringt, wollen wir beten, dass Christen durch Gebet und Handeln die Würde allen menschlichen Lebens verteidigen."
Hintergrund
Das Video mit den Gebetsanliegen des Papstes ist ein Projekt des „Weltweiten Gebetsnetzwerks des Papstes“. Franziskus geht jeden Monat in kurzen Videos auf Herausforderungen ein, vor denen die Menschheit und die Kirche unserer Zeit stehen. Die Themen werden übrigens lange im Voraus schon festgelegt - so erklärt sich auch, dass das Video nicht auf aktuelle Entwicklungen, wie etwa den Krieg in der Ukraine, eingeht.
Dem Gebets-Netzwerk gehören laut eigenen Angaben mehr als 22 Millionen Katholiken in 89 Ländern an. Gegründet wurde es im Jahr 1844 unter dem Namen „Gebetsapostolat“.
(vatican news - sst)
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