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Archivbild: Kardinal Tomasi Silvano Maria (links) und Papst Franziskus Archivbild: Kardinal Tomasi Silvano Maria (links) und Papst Franziskus 

Vatikan: Weiteres Treffen zwischen Malteserorden und Papst

Eine Delegation des Malteserordens ist am Samstag erneut mit Papst Franziskus zusammengetroffen. Das teilte der Vatikan ohne Angabe weiterer Details mit.

Ende Februar hatte der päpstliche Delegierte für den Malteserorden, Kardinal Silvano Tomasi, dem Papst seine Reformvorschläge unterbreitet und angekündigt, dass es ein weiteres Treffen mit dem Kirchenoberhaupt geben werde. Ziel sei es, das karitative, diplomatische und humanitäre Wirken zum Wohle der Kranken und im Dienst der Kirche fortzusetzen.

Nach Aussage des Großkanzlers der Malteser, Albrecht von Boeselager, ist der angestoßene Reformprozess derzeit auf dem richtigen Weg. Fragen zur Souveränität des Ordens seien geklärt, hatte Boeselager jüngst erklärt. Nun gehe es darum, die Verfassung des Ordens neu zu schreiben. Dabei seien offene Fragen etwa die sinkende Anzahl der Ordensmitglieder, die noch die Gelübde ablegten.

Der aktuelle Reformprozess im Orden geht zurück auf eine Verfassungskrise, die unter Leitung des gestorbenen Fra' Matthew Festing stattfand, dem ehemaligen Großmeister des Ordens. Dieser trat im Januar 2017 nach einer öffentlichen Auseinandersetzung mit Papst Franziskus, der Reformen anordnete, von seinem Amt zurück.

Reform verzögert

Der Tod von Festings Nachfolger, Fra' Giacomo Dalla Torre, die Corona-Pandemie sowie die Absetzung des ehemaligen Delegierten des Ordens, Kardinal Angelo Becciu, verzögerten die Reform. Im vergangenen Oktober übertrug Franziskus seinem neuen Delegaten, Kardinal Tomasi, die faktische Kontrolle über die Ordensleitung.

Der Malteserorden steht in der Tradition des „Ritterordens vom Hospital des heiligen Johannes zu Jerusalem“, des im 11. Jahrhundert gegründeten weltweit ersten christlichen Krankenpflegeordens. Nach der Reformation spaltete sich die Gemeinschaft auf in die katholischen Malteser und die evangelischen Johanniter.

Der dem Heiligen Stuhl unterstellte Orden ist politisch ein eigenes Völkerrechtssubjekt und unterhält zu 110 Staaten diplomatische Beziehungen. Ihm gehören nach eigenen Angaben rund 13.500 männliche und weibliche Ordensmitglieder sowie etwa 120.000 ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter an.

(kna – mg)

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19. März 2022, 13:08