Papst: „Einst waren wir exkommuniziert, jetzt sind wir Brüder“
Mario Galgano - Vatikanstadt
„Ich freue mich sehr, so viele Brüder und Schwestern anderer christlicher Kirchen zu sehen“, sagte der Papst beim Empfang der Pilgerdelegation aus der Diözese Lodz. „Ich grüße den orthodoxen Bischof und den calvinistischen Bischof herzlich. Ich grüße die Mitglieder der Lodzer Sektion des Polnischen Ökumenischen Rates, die hier mit ihrem Vorsitzenden anwesend sind. Ich weiß, dass Ihre Anwesenheit hier und Ihr gemeinsames Gebet in Rom Teil der laufenden und täglichen ökumenischen Beziehungen und Aktivitäten sind. Eure Gemeinschaft in der Vielfalt ist ein Zeichen der Synodalität, sie ist Synodalität in Taten.“
Früher hätten sich Katholiken, Orthodoxe und Protestanten gegenseitig exkommuniziert, „heute nennen wir uns Brüder“, so Franziskus. „Das brauchen wir“, fügte er hinzu.
„Liebe Freunde, ihr seid nach Rom gepilgert, um das hundertjährige Jubiläum eurer Diözese abzuschließen. In diesem Jubiläumsjahr habt ihr der Anfänge eurer Kirche gedacht, insbesondere eures ersten Bischofs, Bischof Wincenty Tymieniecki. Er war ein Mann von großer Barmherzigkeit und großer ökumenischer Sensibilität. Durch sein bischöfliches Amt hat der Heilige Geist diese beiden wesentlichen Aspekte des Christentums - Barmherzigkeit und Ökumene - in die DNA eurer Kirche eingeschrieben, als Vermächtnis und Aufgabe für die kommenden Generationen.“
Vorstellungskraft und Kreativität
Heute erfordere die Barmherzigkeit eine große „Vorstellungskraft“ und eine große Kreativität, die uns zu Aposteln der Barmherzigkeit, zu Dichtern der Barmherzigkeit mache, führte Franziskus weiter aus.
„Wir brauchen heute die Poesie der Barmherzigkeit. Barmherzigkeit hat viele Gesichter, so viele wie es verwundete und zu Boden gefallene Menschen gibt. Jeder von ihnen trägt eine Wunde, auch wenn nicht alle sichtbar sind. Ich segne von Herzen eure Werke der Nächstenliebe, auch wenn sie persönlich, spontan und im Verborgenen geschehen. Ich segne diejenigen, die ihren Geist und ihr Herz öffnen, die ihre Häuser und ihre Ressourcen für die Kranken, die Alten, die Arbeitslosen, die Obdachlosen, die Einwanderer, alle Armen, die Leidenden und die Ausgegrenzten und die Kinder, die ein Zuhause und eine Familie brauchen, öffnen. Auf diese Weise, indem sie Türen öffnet, indem sie alles öffnet, nimmt die Kirche das evangelischste Gesicht an, das des barmherzigen Samariters, der nicht gleichgültig sein will und kann.“
(vatican news)
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