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Papst Franziskus und sein koptischer Amtsbruder, Tawadros II. Papst Franziskus und sein koptischer Amtsbruder, Tawadros II. 

Papst an Kopten: Pilgerweg der Geschwisterlichkeit fortsetzen

Zum neunten Tag der koptisch-katholischen Freundschaft hat sich Papst Franziskus an seinen koptischen Amtsbruder gewandt. In einer Botschaft, die der Vatikan an diesem Dienstag veröffentlichte, dankt er Tawadros II. „für die geistlichen Bande, die den Sitz Petri und den Sitz des Markus vereinen” und hofft auf eine Fortsetzung des „gemeinsamen Pilgerwegs”.

Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt

„Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage“: mögen wir uns diese Worte Christi zu Herzen nehmen und unseren Pilgerweg der christlichen Geschwisterlichkeit fortsetzen, vor allem mit Blick auf die Feier des zehnten Jahrestages unseres denkwürdigen Treffens in Rom und des 50. Jahrestages der historischen Begegnung zwischen Papst Paul VI. und Papst Shenouda III., die wir im kommenden Jahr begehen können,“ schreibt Franziskus an „seinen geliebten Bruder in Christus“, Tawadros II., Papst von Alexandrien und Patriarch des Stuhles des heiligen Markus.

„Die Freundschaft ist der sicherste Weg zur Einheit unter den Christen, denn darin sehen wir das Antlitz Christi selbst, der uns nicht mehr Knechte, sondern Freunde nennt (vgl. Joh 15,15) und der darum betet, dass "alle eins seien" (Joh 17,21),“ stellt Franziskus fest. „Möge uns die Fürsprache des heiligen Athanasius, dessen Leben und Lehre unsere beiden Kirchen inspiriert, auf dem Weg zur vollen sichtbaren Gemeinschaft leiten.“

Er bete darum, „dass der Heilige Geist uns immer mehr eint und seine Gaben des Trostes über unsere leidende Menschheitsfamilie ausschüttet, besonders in diesen Tagen der Pandemie und des Krieges,“ schließt die Botschaft von Papst Franziskus.

Eine historische Vereinbarung

Im April 2017 hatten die katholische und die koptisch-orthodoxe Kirche eine historische Vereinbarung zur gegenseitigen Anerkennung der Taufe geschlossen. Papst Franziskus und Patriarch Tawadros II. hatten in der gemeinsamen Erklärung ihre Absicht festgehalten, „die Taufe nicht zu wiederholen, die in einer unserer Kirchen einer Person gespendet wurde und die sich der anderen anschließen möchte“. Die Kirchenführer beriefen sich dabei auf den „Gehorsam gegenüber den Heiligen Schriften und dem Glauben der drei Ökumenischen Konzile in Nicäa, Konstantinopel und Ephesus“.

Hintergrund

Die orthodoxen Kopten bilden die größte christliche Gemeinschaft in Ägypten. Sie führen ihre Anfänge auf den Evangelisten Markus zurück. Angaben über Mitgliederzahlen der altorientalischen Kirche schwanken zwischen acht und zwölf Millionen unter den rund 100 Millionen Einwohnern Ägyptens. In Staaten, in denen Kopten leben, kommt es immer wieder zu religiöser Diskriminierung und Verfolgung durch islamische Regime. Das ist vor allem in Ägypten der Fall, wo sie die größte religiöse Minderheit ausmachen – aber auch in Libyen.

(vaticannews/divers – skr)

 

 

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10. Mai 2022, 13:02