Papst betet in Rom den Rosenkranz für den Frieden
Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt
Zeitgleich mit Franziskus wurde der Rosenkranz in Marienheiligtümern weltweit gebetet, etwa in der Ukraine, im Irak, in Syrien und Bahrain.
Seit Beginn des Ukraine-Krieges hat das Kirchenoberhaupt immer wieder zum Frieden aufgerufen. Erst Ende März hatte Franziskus die Menschheit, besonders die Ukraine und Russland, der Muttergottes geweiht. Christen aus aller Welt hatten sich seinem Bittgebet um Frieden angeschlossen. Und auch an diesem Dienstag lud der Papst alle Gläubigen auf der Welt ein, mitzubeten.
Ein Blumengruß für die Friedenskönigin
Der Papst legte einen Blumenstrauß zu Füßen der Marienstatue Regina Pacis nieder, bevor er sein Gebet an die Gottesmutter richtete und sein besonderes Anliegen vortrug. Die Marienstatue hatte Benedikt XV. in Auftrag gegeben, um die Jungfrau Maria 1918 um ein Ende des Ersten Weltkriegs zu bitten: ein „sinnloses Gemetzel“, wie er es nannte.
„Heute Abend, am Ende dieses Dir in besonderer Weise geweihten Monats, stehen wir vor Dir, Königin des Friedens, um Dich zu bitten: gewähre uns das große Geschenk des Friedens, und lass den Krieg, der seit Jahrzehnten in verschiedenen Teilen der Welt wütet und nun auch den europäischen Kontinent heimgesucht hat, bald ein Ende nehmen,“ begann der Papst sein Gebet vor der Statue der Friedenskönigin.
Die Waffen des Gebetes, des Fastens und des Almosengebens
„Wir sind uns bewusst, dass Frieden weder allein das Ergebnis von Verhandlungen noch die Folge politischer Vereinbarungen sein kann: Der Friede ist vor allem eine österliche Gabe des Heiligen Geistes. Wir haben die kriegführenden Nationen Deinem Unbefleckten Herzen geweiht und um die große Gabe der Bekehrung der Herzen gebeten. Wir sind sicher, dass mit den Waffen des Gebetes, des Fastens, des Almosengebens und der Gabe deiner Gnade die Herzen der Menschen und die Geschicke der ganzen Welt verändert werden können.“
In der Basilika Santa Maggiore, die als die erste der Jungfrau Maria geweihte Kirche im Westen gilt und auch die älteste Marienkirche Roms ist, betete der Papst: „Heute erheben wir unsere Herzen zu Dir, Königin des Friedens: lege Fürsprache für uns ein bei Deinem Sohn, versöhne die Herzen, die von Gewalt und Rache erfüllt sind, korrigiere die Gedanken, die von dem Wunsch nach leichtem Profit verblendet sind, lass deinen Frieden dauerhaft über die ganze Erde herrschen.“
Die Opfer des Krieges
Die fünf Geheimnisse des schmerzhaften Rosenkranzes wurden von einer ukrainischen Familie, Angehörigen von Kriegsopfern, Flüchtlingen, freiwilligen Helfern und Militärseelsorgern rezitiert. Dabei wurde „für die Opfer des Krieges und die auseinandergerissenen Familien“ gebetet, für „die Priester, die Personen des geweihten Lebens und für alle, die der vom Krieg heimgesuchten Bevölkerung das Wort der Hoffnung und den Trost des Glaubens bringen“. Auch für das „medizinische Personal und die freiwilligen Helfer, die täglich humanitäre Hilfe zu den Bedürftigsten bringen“ sowie „für die Gequälten und die Sterbenden“ wurde die Fürsprache der Friedenskönigin erbeten. Die letzte Bitte galt dem Anliegen, „dass durch den Erlösungstod Jesu Christi, der die Welt mit dem Vater versöhnt hat, die Kriege aufhören und in allen Nationen dauerhafter Friede herrschen möge.“
Nach dem Gesang der Lauretanischen Litanei mit den drei, 2020 von Franziskus eingefügten Anrufungen „Mutter der Hoffnung“, „Mutter der Barmherzigkeit“ und „Hilfe der Migranten“, sprach der Papst folgendes Schlußgebet:
„O Gott, unser Herr, gewähre deinen Gläubigen
stets Gesundheit an Geist und Körper,
auf die mächtige Fürbitte
der allerseligsten Maria, Königin des Friedens,
erlöse uns von den Übeln, die uns jetzt bedrücken
und führe uns zur ewigen Freude.“
(vaticannews - skr)
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