Scholas Occurrentes: Schülernetzwerk wird weiter aufgewertet
Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt
Mit der Eingliederung als private juristische Person der Rechtsordnung der katholischen Kirche wurde das von dem argentinischen Papst dereinst in seiner Heimat initiierte Schülernetzwerk weiter aufgewertet.
Die Eröffnungsveranstaltung der Laudato si'-Schule fand in einer feierlichen Atmosphäre statt, die von den jungen Teilnehmern mit lateinamerikanischen Liedern und Tänzen begleitet wurde. An der Begegnung nahmen führende Persönlichkeiten aus den Bereichen Kunst, Sport und Technologie sowie Vertreter der Zivilgesellschaft aus verschiedenen Ländern der Welt teil, in denen Scholas aktiv ist.
Rund 50 Studenten aus Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Kolumbien, Spanien, Haiti, Italien, Mexiko, Panama, Paraguay und Portugal nahmen an dem Treffen teil. Ein Jahr lang werden diese jungen Menschen soziale und ökologische Projekte in ihren Gemeinden entwickeln.
Unter den Gästen war auch Bono Vox, der Lead-Sänger der U2, der für sein soziales und ökologisches Engagement bekannt ist. Auf seine Frage, ob die „Supermacht der Frauen“ auch die Umweltpflege auf unserem Planeten verändern könne, antwortete Franziskus schlagfertig, dass wir schließlich nicht von „Vater Erde“, sondern von „Mutter Erde“ sprechen würden. Nicht umsonst hätten Frauen die natürliche Gabe, Dinge zu verändern, so der Papst.
Mit dem Besuch des Kirchenoberhaupts am vatikanischen Sitz von „Scholas Occurentes“ vor einem Jahr war der Startschuss für die internationale „Laudato si“-Schule gefallen, die von den Lehren der Enzykliken Laudato sì und Fratelli tutti inspiriert sind.
Eine der jungen Teilnehmerinnen, Irene, fragte den Papst, warum er Scholas ausgewählt habe, um Laudato si' in die Welt zu tragen. „Dazu braucht es Mut und Poesie,“ antwortete Franziskus. „Und das lernt man nicht in Büchern, man lernt es durch Risiko. Und durch die Betrachtung der Natur. Frauen haben die Berufung, Leben zu schenken und es weiterzutragen, und auch Scholas hat diese Berufung.“
Die Verteidigung der Natur sei ein Kampf um Harmonie, und Frauen verstünden sich besser auf Harmonie, stellte der Papst fest und zeigte sich zuversichtlich, dass Scholas diese Fähigkeit habe, Poesie und Veränderung zu schaffen.
Im weiteren Verlauf des Treffens wurden die Initiativen und Projekte vorgestellt, die „Scholas Occurrentes“ in verschiedenen Teilen der Welt entwickelt und an denen führende Persönlichkeiten aus verschiedenen Gesellschaftsbereichen beteiligt sind.
Hintergrund
„Scholas Occurentes“ ging im August 2013 als Vatikan-Initiative an den Start, um mit Technologie, Kunst und Sport die soziale Integration von Kindern und Jugendlichen aus armen Verhältnissen zu fördern. Die Stiftung entstand allerdings schon vor mehr als 20 Jahren auf Betreiben des damaligen Erzbischofs von Buenos Aires, Jorge Mario Bergoglio. Ziel der Initiative war es, benachteiligten Kindern und Jugendlichen eine Schulbildung zu ermöglichen. Begegnung, Dialog und Respekt für die Verschiedenheit sind die pädagogischen Leitlinien. Als Papst holte Franziskus die Stiftung in den Vatikan und weitete sie erheblich aus; am 15. August 2015 wurde sie als Stiftung päpstlichen Rechts konsolidiert.
(vaticannews - skr)
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