Papst ermuntert zu Herzlichkeit im Umgang mit Nicht-Christen
„Ich ermutige Sie alle, den Geist und den Stil der Herzlichkeit in Ihren Beziehungen zu Menschen anderer religiöser Traditionen zu pflegen: Wir brauchen sie heute so sehr in der Kirche und in der Welt!“, sagte der Papst seinen Mitarbeitenden, die beim Heiligen Stuhl für den Dialog mit Muslimen, Buddhisten, Hindus und Angehörigen aller anderen nicht-christlichen Religionen mit Ausnahme des Judentums zuständig sind.
Die zeitgenössische Welt sei „nicht sehr geschwisterlich und gesellig, ganz im Gegenteil“, hielt der Papst fest. Das Dikasterium halte diesem Trend zu Recht entgegen. „Das ist Ihre Mission: mit anderen Gläubigen in geschwisterlicher und geselliger Weise den Weg der Gottsuche zu fördern; Menschen anderer Religionen nicht abstrakt zu betrachten, sondern konkret, mit einer Geschichte, Wünschen, Wunden, Träumen. Nur so können wir gemeinsam eine lebenswerte Welt für alle in Frieden aufbauen“, so Franziskus. Bei Krisen und Konflikten gebe es immer eine Wahlmöglichkeit. „Einige versuchen, der Realität zu entfliehen, indem sie sich in die Privatsphäre zurückziehen, andere begegnen ihr mit zerstörerischer Gewalt. Aber zwischen der egoistischen Gleichgültigkeit und dem gewaltsamen Protest gibt es eine Option, die immer möglich ist: den Dialog“, zitierte Franziskus aus seiner Enzyklika „Fratelli tutti“ (199).
Alle sind Teil eines großen Mosaiks
Jeder Mann und jede Frau sei „wie ein Steinchen in einem riesigen Mosaik, das schon für sich schön ist, aber erst zusammen mit den anderen Steinchen ein Bild ergibt, im Zusammenleben der Unterschiede.“ Und Franziskus verdeutlichte, wie er sich das mit der „Geselligkeit“ mit nicht-christlichen Gläubigen vorstellt: „Mit jemandem gesellig zu sein bedeutet auch, sich eine glückliche Zukunft mit dem anderen vorzustellen und aufzubauen. Die Geselligkeit spiegelt nämlich den Wunsch nach Gemeinschaft wider, der jedem Menschen innewohnt und der es ermöglicht, miteinander zu reden, Projekte auszutauschen und gemeinsam eine Zukunft zu entwerfen. Geselligkeit verbindet sozial, aber ohne den anderen zu kolonisieren und unter Achtung seiner Identität zu bewahren.“ In diesem Sinn habe Geselligkeit, das freundschaftliche Zusammensein von Menschen unterschiedlicher Religionen, auch eine „politische Bedeutung als Alternative zu sozialer Fragmentierung und Konflikten.“
(vatican news – gs)
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