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Kinderarbeit: Eine Geißel, die es auszurotten gilt Kinderarbeit: Eine Geißel, die es auszurotten gilt 

Papst zu Kinderarbeit: Eine dramatische Realität, die uns alle auf den Plan ruft

Am 12. Juni wird der Welttag gegen Kinderarbeit begangen. Nach dem Angelusgebet an diesem Sonntag hat das Kirchenoberhaupt erneut daran gemahnt, dass alles getan werden müsse, damit kein Kind mehr seiner Grundrechte beraubt wird.

„Heute begehen wir den Welttag gegen Kinderarbeit. Setzen wir uns alle dafür ein, dass diese Geißel ausgerottet wird, damit kein Kind mehr seiner Grundrechte beraubt und zur Arbeit gezwungen wird. Die Situation von Kindern, die als Arbeitskräfte ausgebeutet werden, ist eine dramatische Realität, die uns alle auf den Plan ruft!“, so der Appell des Papstes beim sonntäglichen Angelusgebet am Dreifaltigkeitssonntag.

Mit dem Welttag gegen Kinderarbeit findet am 12. Juni 2022 ein internationaler Aktionstag statt. 2002 wurde er von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) ausgerufen wurde, um ein kritisches Bewusstsein für die weltweite Ausbeutung von Kindern zu schaffen.

Weltweit werden laut UNICEF 160 Millionen Mädchen und Jungen durch Kinderarbeit grundlegende Rechte vorenthalten und ihre Chance auf eine bessere Zukunft zerstört. Fast die Hälfte der betroffenen Kinder arbeitet unter gefährlichen Bedingungen. Bereits vor der Covid-Pandemie waren die Fortschritte beim Kampf gegen Kinderarbeit ins Stocken geraten. Durch die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie könnten nach Schätzungen von UNICEF und der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) neun Millionen weitere Mädchen und Jungen bis Ende dieses Jahres in Kinderarbeit gedrängt werden.

Fast jedes zehnte Kind auf der Welt ist von Kinderarbeit betroffen. Papst Franziskus macht immer wieder darauf aufmerksam, dass entschlossen dagegen vorgegangen werden muss. So forderte er im vergangenen Jahr bei einer vom Vatikan und den Vereinten Nationen ausgerichteten Konferenz, dass die weltweite „Geißel der Kinderarbeit endlich ausgerottet“ werden müsse.

Der Papst bezeichnete das gegenwärtige Ausmaß des Problems als „schockierend und beunruhigend“. Obwohl die Volkswirtschaften vor einer vierten industriellen Revolution stünden, würden Kinder vielerorts ausgebeutet und ihrer Zukunftschancen beraubt. Dies sei „eine Verletzung der Menschenwürde“. Franziskus hat auch verstärkte Anstrengungen gegen Kinderarbeit im Agrarsektor gefordert, die er als besonders „brutale“ Form der Ausbeutung bezeichnet.
Und bei einer Generalaudienz im Januar dieses Jahres hat er festgestellt: „Denken wir an jene, die ausgebeutet werden, die bei Arbeitsunfällen ums Leben kommen, an die Kinder, die zu Arbeit gezwungen sind, oder jene, die auf riesigen Müllhalden nach etwas suchen, das sie weiterverkaufen können.“

Eine dramatische Realität...

Laut UNICEF arbeiten rund 190 Millionen Kinder im Alter zwischen fünf und 14 Jahren; die meisten davon in der Landwirtschaft. Sehr viel Kinderarbeit gibt es in Asien, im Pazifikraum und in Afrika. Laut der ILO sind weltweit mindestens zehn Prozent der Beschäftigten in der Tourismus-Branche Kinder. Davon werden laut UNICEF rund eine Million Kinder sexuell ausgebeutet.

Als Hauptursache für Kinderarbeit gilt die Armut der Eltern. Einer Auswertung zufolge werden Kinder meist nur von den Eltern als Arbeitskräfte genutzt, wenn sie in großer Not sind. Im Umkehrschluss führt die Kinderarbeit zu einem erhöhten Angebot an billigen Arbeitskräften und damit zu niedrigen Löhnen.

Die Vereinten Nationen (UNO) sichern Kindern durch die UN-Kinderrechtskonvention das Recht zu, vor wirtschaftlicher Ausbeutung geschützt zu werden. In Deutschland ist Kinderarbeit durch das Jugendarbeitsschutzgesetz definiert: Arbeit von Kindern oder Jugendlichen, die noch der Vollzeitschulpflicht unterliegen, ist mit im Gesetz festgelegten Ausnahmen verboten.

Kinderarbeit bezeichnet die von Kindern zu Erwerbszwecken verrichtete Arbeit. Ein Kind wird als arbeitend bezeichnet, wenn es wirtschaftlich aktiv ist. Die Ausübung einer Arbeit auf regelmäßiger Basis gegen Entlohnung oder mit für den Markt bestimmten Ergebnissen bedeutet „wirtschaftlich aktiv“. Die UN-Kinderrechtskonvention definiert Kinderarbeit als Tätigkeiten von unter 18-Jährigen, die ihnen schaden oder sie am Schulbesuch hindern.

(vaticannews/unicef-skr)
 

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12. Juni 2022, 12:59