Papst zu Anschlag in Nigeria: „Von Hass und Gewalt geblendet“
Der Papst erbitte Trost und Heilung für alle Betroffenen des Anschlages und „bete um die Bekehrung derjenigen, die von Hass und Gewalt geblendet sind, damit sie stattdessen den Weg des Friedens und der Rechtschaffenheit wählen“, heißt es in dem Telegramm an den Bischof von Ondo, Jude A. Arogundade. Der Papst erbittet zugleich für alle Gläubigen des Bistums Stärke, um die Botschaft des Evangeliums weiter „mit Treue und Mut“ zu leben.
Das Schreiben trägt die Unterschrift von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, der Vatikan veröffentlichte es an diesem Dienstag. Franziskus hatte der betroffenen Gemeinde noch am Abend des Pfingstsonntags seine Trauer bekundet. Bei dem Überfall auf ein Gotteshaus in Owo im christlich geprägten Süden Nigerias wurden Medienberichten zufolge mindestens 50 Menschen getötet, darunter Frauen und Kinder. Die genauen Hintergründe der Bluttat, bei der auch Sprengstoff zum Einsatz gekommen sein soll, sind noch nicht klar, mutmaßlich geht es um einen Konflikt zwischen sesshaften christlichen Bauern und muslimischen Nomaden vom Stamm der Fulani.
Reaktion der Bischöfe in Italien und Deutschland
Ein Signal der Solidarität und Verbundenheit mit den Betroffenen kam auch von der italienischen Bischofskonferenz. „Das Böse wird niemals das letzte Wort haben“, heißt es in einem Brief des Bischofskonferenz-Vorsitzenden Kardinal Matteo Zuppi vom Montag. „Auch wenn Dunkelheit und Tod die Welt einzuhüllen scheinen, sind wir sicher, dass die Kraft des Gebets und die Gabe des Glaubens die Wolken vertreiben werden.“
Die katholischen Bischöfe in Deutschland verurteilten den Anschlag vom Pfingstsonntag scharf. „Wo Gottes Heiliger Geist des Friedens gefeiert wurde, hat sich der Ungeist der Gewalt in Szene gesetzt. Ich bin entsetzt über diese schreckliche Bluttat, die das Zusammenleben zwischen den Religionen in Nigeria einmal mehr gefährdet“, erklärte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Bertram Meier, am Dienstag in Bonn. Trotz der Gewalt sei er überzeugt, „dass es zum Dialog keine Alternative gibt, um das friedlichen Zusammenleben in einem Land zu fördern“, betonte der Augsburger Bischof weiter.
(vatican news/pm – pr)
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