Ukraine-Krieg: Papst fordert erneut Friedens-Gespräche
Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
Er habe auch während seiner Kanadareise in der vergangenen Woche stets für das ukrainische Volk, das „angegriffen und gemartert wird", gebetet, berichtete Papst Franziskus. Das Kirchenoberhaupt äußerte die Hoffnung: „Möge Klugheit walten und konkrete Friedens-Schritte inspirieren" und versicherte, er bete für eine „Befreiung von der Geißel des Krieges".
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte in seiner abendlichen Videoansprache am Samstag die Menschen zum Verlassen des Gebiets Donezk aufgerufen. Er appellierte angesichts der massiven Angriffe der russischen Armee im Osten des Landes eindringlich an die Bewohner des Donbass, diese Entscheidung zu treffen. „Glauben Sie mir", sagte er laut deutschen Medienberichten, „je mehr Menschen aus dem Donezker Gebiet gehen, desto weniger Leute kann die russische Armee töten."
Zuvor hatte die ukrainische Regierung eine verpflichtende Evakuierung angeordnet. Nach Angaben der ukrainischen Regierung sind 52.000 Kinder in der Region, die dringend in Sicherheit gebracht werden müssen.
Gefängnis-Beschuss
Russland hat unterdessen nach eigenen Angaben Fachleute der Vereinten Nationen und des Roten Kreuzes eingeladen, die Umstände des Beschusses eines Gefängnisses zu untersuchen, bei dem Dutzende ukrainische Kriegsgefangene getötet wurden. Russland wolle eine unabhängige Untersuchung, teilte das Verteidigungsministerium laut deutschen Medienberichten vom Sonntag mit.
Russland macht einen ukrainischen Raketenbeschuss auf das Gefängnis im Ort Olenikowa verantwortlich, der in der von pro-russischen Separatisten kontrollierten Region Donezk liegt. Die Ukraine hatte erklärt, Russland habe das Gefängnis beschossen, um Misshandlungen der Gefangenen zu vertuschen. Nach Angaben der Separatisten starben bei dem Beschuss am Freitag 53 Insassen. Zahlreiche weitere wurden verletzt.
NATO-Mission
Eine NATO-Mission zur Luftraumüberwachung soll diesen Montag (1.8.) starten. Teil davon sind italienische, ungarische und deutsche Kampfflugzeuge, die über dem Baltikum patrouillieren. „In einer Zeit, in der sich die europäische Sicherheit durch Russlands Krieg gegen die Ukraine grundlegend verändert hat, stehen die Nato-Kampfjets rund um die Uhr bereit, um den Luftraum der Alliierten zu schützen“, sagte Nato-Sprecherin Oana Lungescu laut Medienberichten.
(vatican news/diverse -sst)
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