Papst: Im Herbst Heiligsprechungungen in Rom
Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt
Wie Kardinal Marcello Semeraro, Präfekt des Dikasteriums für die Selig- und Heiligprechungsprozesse, erklärte, werden Giovanni Battista Scalabrini und Artemide Zatti vom Volk Gottes nicht nur ihrer Tugenden und ihrer Brüderlichkeit gegenüber allen bewundert, sondern auch als Fürsprecher von Gnaden und Wohltaten angerufen.
Das Zeugnis dieser beiden Seligen lenke die Aufmerksamkeit der Christgläubigen auf das Thema der Migranten, über die Papst Franziskus gesagt habe: „Wenn sie integriert werden, können sie dazu beitragen, die Luft einer Vielfalt zu atmen, die die Einheit erneuert; sie können das Gesicht der Katholizität nähren; sie können Zeugnis von der Apostolizität der Kirche ablegen; sie können Geschichten der Heiligkeit hervorbringen" (Ansprache an die Teilnehmer eines europäischen Kongresses zur italienischen Migrantenseelsorge, 11. November 2021).
Giovanni Battista Scalabrini, Bischof von Piacenza und Begründer der italienischen Auswandererseelsorge, wurde 1997 seliggesprochen.
Scalabrini wurde 1839 in der italienischen Provinz Como geboren. Im Alter von 23 Jahren wurde er zum Priester geweiht. Als Pfarrer reifte seine Aufmerksamkeit für soziale Probleme und er engagierte sich leidenschaftlich für das katechetische Apostolat. Im Alter von 36 Jahren wurde er zum Bischof von Piacenza gewählt, wo er bis zu seinem Tod am 1. Juni 1905 blieb. Die Sorge um den Klerus, ein enger Kontakt zum Volk, die Sorge um die Vermittlung der christlichen Lehre und eine große Nächstenliebe Bedürftigen gegenüber kennzeichneten seinen dreißigjährigen Bischofsdienst. Er war in der Lage, die Realität vieler Auswanderer nach Brasilien, Argentinien und in die Vereinigten Staaten nicht nur als Chance für die Nächstenliebe zu sehen, sondern auch als eine echte pastorale Herausforderung. 1887 gründete er die Kongregation der Missionare für ausgewanderte Italiener und 1895 die der Missionsschwestern, deren Aufgabe es war, italienische Emigranten geistlich zu unterstützen. Vor seinem Tod besuchte er persönlich die Gemeinschaften der Ordensleute in den Vereinigten Staaten und in Südamerika. Seine pastorale Arbeit wurde von vielen als Prophezeiung einer volksnahen Kirche mit ihren konkreten Problemen angesehen. Am 9. November 1997 hat ihn Johannes Paul II. in Rom seliggesprochen.
Artemide Zatti war ein italienischer Ordensbruder und Missionar in Argentinien
Er wurde 1880 in der Region Reggio Emilia in Italien geboren. Seit seinem neunten Lebensjahr musste er arbeiten, um seine Eltern zu unterstützen. Später wanderte die Familie nach Argentinien aus und ließ sich in Bahia Blanca nieder. Dort lernte er die Salesianer Don Boscos kennen, zu deren Charisma er sich besonders hingezogen fühlte, so dass er Laienkooperator wurde und 1911 die ewige Profess ablegte. Er litt an Tuberkulose und versprach der Jungfrau Maria, Helferin der Christen, dass er sich im Falle seiner Genesung ganz den Kranken widmen würde. So begann er nach seiner Genesung im argentinischen Viedma seinen unermüdlichen Dienst als Krankenpfleger und später auch als Leiter des kleinen Missionsspitals. Er war ein authentischer Vertreter des salesianischen Geistes und strahlte eine Freude aus, die ihn auch in den schwierigsten Situationen immer begleitete. Umgeben von Dankbarkeit und dem Ruf der Heiligkeit, beendete er sein irdisches Leben am 15. März 1951. Der heilige Papst Johannes Paul II. sprach ihn am 14. April 2002 selig.
(vaticannews -skr)
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