Papst zum Thema Alter: Das Beste steht noch bevor
Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
In der gut gefüllten vatikanischen Audienzhalle wurde Papst Franziskus freudig mit „Papa Francesco" - Papst Franziskus-Rufen - begrüßt. Aufgrund seines Knieleidens wurde er dieses Mal per Rollstuhl in die Halle gefahren. Der 85-jährige spürt wohl auch die ein oder andere körperliche Veränderung, die das Alter oftmals mit sich bringt. Das Alter stand auch dieses Mal wieder im Zentrum der Katechese des Papstes - jedoch zum letzten Mal, wie er ankündigte:
„Wir haben gerade Mariä Himmelfahrt, die Aufnahme der Mutter Jesu in den Himmel, gefeiert. Dieses Geheimnis erhellt die Erfüllung der Gnade, die Marias Schicksal geprägt hat, und es erhellt auch unsere Bestimmung: Unsere Bestimmung ist der Himmel. Mit diesem Bild der in den Himmel aufgenommenen Jungfrau möchte ich meine Reihe der Katechesen über das Alter abschließen", erklärte Franziskus.
Auferstehung: Eine erneute Geburt
Weiter führte er dann aus, dass die Aufnahme in den Himmel, die sich an Maria bereits ereignet hat, die letzte Bestimmung jedes Menschen sei. In Anlehnung an die Worte Jesu an Nikodemus (vgl. Joh 3,3-8) könne man von der Auferstehung als einer erneuten Geburt sprechen, „einer Geburt in den Himmel hinein", so drückte es der Papst aus und versicherte:
„Wir können uns diese Verwandlung unseres sterblichen Körpers nicht vorstellen, aber wir sind sicher, dass unsere Gesichtszüge erkennbar bleiben und wir im Himmel Gottes Mensch bleiben können."
Unser ganzes irdisches Leben sei wie ein Samen, der erst begraben werden müsse, damit er zur Blüte gelangen und Frucht bringen könne.
Erneut würdigte Papst Franziskus auch die Bedeutung von alten Menschen für die Gesellschaft:
„Das Wesentliche im Leben, das uns am meisten am Herzen liegt, wenn wir uns dem Abschied nähern, wird uns endgültig klar. Seht: Diese Weisheit des Alters ist der Ort unserer Reife, die das Leben der Kinder, der Jugendlichen, der Erwachsenen, der ganzen Gemeinschaft erhellt. Wir Alten müssen das sein: Ein Licht für die anderen. "
Keine Angst vor dem Tod haben
Allen, die schon etwas älter sind und vielleicht doch ein wenig Angst mit Blick auf den Tod verspüren, machte Papst Franziskus bei seiner Generalaudienz diesen Mittwoch Mut:
„Ja, liebe Brüder und Schwestern, vor allem ihr Älteren, das Beste im Leben steht noch aus. ,Aber wir sind alt, was sollen wir noch sehen?' - Das Beste, das Beste im Leben steht noch aus. Hoffen wir auf diese Fülle des Lebens, die uns alle erwartet, wenn der Herr uns ruft. Die Mutter des Herrn und unsere Mutter, die uns in den Himmel vorausgegangen ist, möge uns die Unruhe des Wartens nehmen, denn es ist kein betäubtes Warten, es ist kein gelangweiltes Warten, nein, es ist ein banges Warten: ,Wann kommt mein Herr? Wann kann ich dorthin gehen?' Es gibt ein wenig Angst, denn ich weiß nicht, was dieser Übergang bedeutet. Diese Tür flößt ein wenig Angst ein, aber: Da ist immer die Hand des Herrn, die dich hält und zu ihm zieht, und nachdem man die Tür durchschritten hat, wartet das Fest", erklärte Papst Franziskus diesen MIttwoch bei seiner Generalaudienz im Vatikan.
(vatican news-sst)
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