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Franziskus beim Angelus Franziskus beim Angelus 

Angelus: Papst Franziskus und die „innere Unruhe“

Papst Franziskus warnt die Christen vor Selbstgenügsamkeit und davor, sich im Bestehenden einzuigeln. Gott sehne sich nach den Menschen und gehe denen nach, die sich entfernten – und darin sollten wir ihn nachahmen.

Das sagte der Papst bei seinem sonntäglichen Angelusgebet am Petersplatz in Rom.

„Schauen wir auf uns selbst und fragen uns: Ahmen wir den Herrn darin nach, spüren wir die Unruhe angesichts des Mangels? Haben wir Sehnsucht nach denen, die abwesend sind, nach denen, die sich vom christlichen Leben abgewendet haben? Tragen wir diese innere Unruhe in uns, oder bleiben wir gelassen und ungestört unter uns?“

Wenn Gott zittert

Gott schließe niemanden aus vom Festmahl seines Reiches, sondern wolle alle dabeihaben, so Franziskus. „Gott ist Vater und kommt immer wieder, um uns zu suchen, wenn wir verloren sind… Brüder und Schwestern, so ist Gott: Er ist nicht ‚ruhig‘, wenn wir uns von ihm entfernen, er ist betrübt, er zittert in seinem Innersten, und er macht sich auf die Suche nach uns, bis er uns wieder in seine Arme nimmt.“

„Der Herr kalkuliert nicht mit Verlust und Risiko“

Mit ähnlichen Worten ist Franziskus schon 2013 in sein Pontifikat gestartet. „Barmherzigkeit“ ist aus seiner Sicht die entscheidende Eigenschaft Gottes; auch in seinem lateinischen Wahlspruch spielt der Papst darauf an.

Zum Nachhören: Papst Franziskus beim Angelus am 11. September 22 - Radio Vatikan

„Der Herr kalkuliert nicht mit Verlust und Risiko, er hat das Herz eines Vaters und einer Mutter, und er leidet unter dem Verlust geliebter Kinder. Ja, Gott leidet unter unserer Entfernung, und wenn wir in die Irre gehen, wartet er auf unsere Rückkehr. Erinnern wir uns: Gott wartet immer mit offenen Armen auf uns, egal in welcher Lebenssituation wir uns befinden. Wie ein Psalm sagt, schläft er nicht, sondern er wacht immer über uns (vgl. 121,4-5).“

Gebet für die Ukraine

Auch auf die Aktualität kam der Papst zu sprechen, sobald das Gebet des „Engel des Herrn“ vorüber war. Er erinnerte daran, dass er in den nächsten Tagen in Kasachstan an einem Religionsgipfel teilnehmen wird, und bat um Gebet für die Reise, die er als „Wallfahrt des Friedens“ bezeichnete. Außerdem betete er für die Ukraine - mit dem Hinweis, dass er den Präfekten des vatikanischen Dikasteriums für Barmherzigkeit, Kardinal Konrad Krajewski, dorthin geschickt habe, um die Solidarität des Papstes zu überbringen. Krajewski, der schon mehrfach seit Kriegsbeginn die Ukraine besucht hat, reist in diesen Tagen unter anderem nach Odessa.

Ein weiteres Gebet des Papstes galt einer italienischen Ordensfrau, die unlängst bei einem Angriff von Islamisten in Mosambik ums Leben kam - und er richtete den Äthiopiern seine Grüße zu ihrem Neujahrsfest aus.

(vatican news – sk)

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11. September 2022, 12:20