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Papst Franziskus ist bald wieder auf Reisen - zu einer Friedensmission nach Kasachstan Papst Franziskus ist bald wieder auf Reisen - zu einer Friedensmission nach Kasachstan 

Kasachstan: Papst und Religionsführer planen Erklärung für Frieden

Es ist seine 38. Auslandsreise: Papst Franziskus reist am Dienstag nach Kasachstan und nimmt in der Hauptstadt Nur-Sultan am 7. Kongress der Vertreter der Welt- und traditionellen Religionen teil. Ein gemeinsames Dokument soll dabei unterzeichnet werden. Danach besucht der Papst die kleine, aber starke katholische Gemeinde des Landes. Der Vatikan gab am Freitag Einzelheiten bekannt.

Dem Papst geht es mit seiner Reise darum, den Frieden in der Welt unter den religiösen Führern zu fördern, so der Leiter des Pressebüros des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni mit Verweis auf eine Reihe weiterer interreligiöser Bemühungen von Franziskus um Freundschaft und Geschwisterlichkeit.

Franziskus ist nicht der erste Papst in Kasachstan: Johannes Paul II. besuchte das zentralasiatische Land mit seiner muslimischen Bevölkerungsmehrheit 2001, kurz nach den Anschlägen vom 11. September auf die Zwillingstürme und das Pentagon in den Vereinigten Staaten. Der polnische Papst ergriff die Chance, während seiner Visite das friedliche Zusammenleben von Religionen und Ethnien in Kasachstan zu würdigen. Mehr als 100 Volksgruppen sind im Land vertreten. Kasachstan erlangte seine Unabhängigkeit von der Sowjetunion 1991.

Auf den Spuren von Johannes Paul II.

Papst Johannes Paul II. ist der einzige frühere Papst, der Kasachstan besucht hat. Matteo Bruni erinnerte an den Kontext des damaligen Besuchs und an die Botschaft des Papstes, dass „Religionen keine Orte des Konflikts sein dürfen“. Die Visite damals galt einem gerade erst von der kommunistischen Sowjetunion unabhängig gewordenen Land, das noch nie einen Papstbesuch empfangen hatte, und einer lokalen Kirche, die eine lange Geschichte der Verfolgung unter dem Regime erlebt hatte.

Kasachstan liegt direkt südlich von Russland und grenzt an andere ehemalige Sowjetrepubliken sowie an China und das Kaspische Meer. Gemessen an der Landmasse ist Kasachstan das neuntgrößte Land der Welt und der größte Binnenstaat der Welt. Es hat auch die größte Wirtschaft Zentralasiens.

Siebter Kongress der Führer der Welt- und traditionellen Religionen

Der Papst reist nach Kasachstan, um am siebten Kongress der Vertreter der Welt- und traditionellen Religionen teilzunehmen. Ins Land eingeladen wurde er – wie bei Papstreisen die Norm – doppelt, zum einen von der Regierung, zum anderen von der lokalen katholischen Kirche. Während seines Besuchs vom 13. bis 15. September wird sich der Papst ausschließlich in der Hauptstadt Nur-Sultan aufhalten, die bis 2019 Astana hieß; Nur-Sultan ist der Vorname des früheren Staatschefs Nasarbajew, der im selben Jahr nach fünf Amtszeiten abtrat und damals auch Gastgeber Johannes Pauls II. war.

Gemeinsame Erklärung geplant

Bei dem Kongress will Papst Franziskus eine Rede halten, in Stille beten und private Gespräche mit religiösen Führern führen, so mit dem Großimam der Al Azhar, Al Tayyeb, mit dem der Papst 2018 2019 in Abu-Dhabi das wegweisende „Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben in der Welt“ unterzeichnet hatte. Auch in Nur-Sultan wollen die religiösen Führer eine gemeinsame Erklärung abgeben, sagte Bruni.

Der interreligiöse Kongress in der kasachischen Hauptstadt wurde 2003 ins Leben gerufen und findet alle drei Jahre statt. Aufgrund der Pandemie tagte er jedoch zuletzt 2018. Papst Franziskus wird in Nur-Sultan Italienisch sprechen, ein Dolmetschdienst ist eingerichtet.

Kleine, aber glühende katholische Gemeinde

Franziskus wird mit den katholischen Gläubigen Kasachstans eine Heilige Messe feiern. Nur ein Prozent der Bevölkerung des zentralasiatischen Landes bekennt sich zur katholischen Kirche. Die Bevölkerung Kasachstans ist zu gut zwei Dritteln sunnitisch-muslimisch und zu 26 Prozent christlich, hauptsächlich russisch-orthodox.

Im Gefolge des Papstes reisen neben Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin die Kardinalpräfekten der Römischen Kurie für den interreligiösen Dialog, die Förderung der Einheit der Christen, die Evangelisierung und die orientalischen Kirchen: die Kardinäle Miguel Ángel Ayuso Guixot, Kurt Koch, Luis Antonio Tagle und Leonardo Sandri. Etwa 70 Journalisten und Journalistinnen fliegen mit dem Papst im Flugzeug, und auf dem Rückweg ist die traditionelle „fliegende Pressekonferenz“ anberaumt.

Zur gleichen Zeit wie der Papst wird auch der Präsident des Nachbarlandes China, Xi Jinping, in Kasachstan sein. Abweichungen vom Programm des Papstes sind aber derzeit nicht vorgesehen, teilte Bruni mit.

(vatican news - gs)

 

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09. September 2022, 15:31