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Unsere Korrespondenten vor Ort bei der Arbeit. Hier Gudrun Sailer in Nur-Sultan im Gespräch mit Piotr Pytlowany, Presseverantwortlicher der zentralasiatischen Bischofskonferenz Unsere Korrespondenten vor Ort bei der Arbeit. Hier Gudrun Sailer in Nur-Sultan im Gespräch mit Piotr Pytlowany, Presseverantwortlicher der zentralasiatischen Bischofskonferenz 

Vor der Papstreise: Unsere Korrespondentin berichtet aus Nur-Sultan

Am Dienstag kommt Papst Franziskus nach Kasachstan. Unsere Kollegin Gudrun Sailer ist ihm vorausgeflogen und hat ein paar erste Eindrücke in der Hauptstadt Nur-Sultan gesammelt.

Gudrun Sailer - Nur-Sultan (Kasachstan)

Gudrun Sailer, Radio Vatikan Korrespondentin in Kasachstan: Die katholische Gemeinde hier empfindet den Papstbesuch als ganz große Sache, eine Bestärkung im Glauben. Aber für die Allgemeinheit der Kasachen – so ist der Eindruck – ist der Papst eher eine unbekannte Größe, die man mit respektvollem Interesse zur Kenntnis nimmt. Franziskus wird sich in Kasachstan ausschließlich in der Hauptstadt Nur-Sultan aufhalten, und wir waren gerade an den Orten, die auch der Papst besuchen wird. Da hat uns ein junger Kasache angesprochen, Muslim, er meinte, dass der Papst komme, sei gut, er habe gestern im Fernsehen einen Beitrag über ihn gesehen.

In der Stadt hängt die eine oder andere Vatikan-Flagge, daneben immer die blaugelbe Kasachstan-Flagge und bemerkenswerterweise auch immer dazwischen eine China-Flagge, denn der chinesische Präsident Xi Jingping wird gleichzeitig mit dem Papst in Nur-Sultan sein, ein Treffen der beiden ist nicht vorgesehen. Dieses Flaggentrio ist schon ungewöhnlich, es steht auch für etwas, nämlich für den unbedingten Wunsch Kasachstans, ein neutraler, friedfertiger Boden zu sein, auf dem Dialog möglich ist. Da wehen also die drei Fahnen einträchtig nebeineinander, blaugelb für kasachstan, weißgelb für Vatikan und rot für China.

Kathedrale in Nur-Sultan
Kathedrale in Nur-Sultan

Radio Vatikan: Franziskus wird auch die Kathedrale von Nur-Sultan besuchen, wie bereitet man sich dort vor?

Gudrun Sailer: Als wir hinkamen, war eine Schar lokaler Priester und Bischöfe dort zur Vorbereitung und Absprache, auch mit dem vatikanischen Protokoll und den Schweizergardisten, die – so wie wir – schon vorausgeflogen sind. Die Stimmung dort ist heiter und man freut sich, an der Fassade hängen große Plakate, und im Inneren ist gerade ganz frisch angekommen eine neue Ikone, die Papst Franziskus dort segnen soll: die Muttergottes der Steppe, ein schönes großes Triptychon im Altarraum. Es stimmt, die katholische Kirche in Kasachstan schrumpft, weil viele Jüngere, gerade mit deutschen oder polnischen Wurzeln, in den Westen wegziehen, aber zugleich ist gerade eine Überganssituation, die Kirche richtet sich jetzt wirklich auf Kasachen aus. Der Papst kommt in die rechte Situation hinein, um diese Überganssituation zu bestärken.

Blick auf  den Expo-Platz in Nur-Sultan
Blick auf den Expo-Platz in Nur-Sultan

(vatican news-gs)

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12. September 2022, 16:11