Gebetsanliegen: Verantwortung für das Leid der Kinder übernehmen

Im Papst-Video für den Monat November prangert Franziskus die extremen Bedingungen an, unter denen unzählige Kinder auf der ganzen Welt leben müssen. „Es gibt immer noch Millionen von Kindern, die leiden und unter Bedingungen leben, die der Sklaverei sehr ähnlich sind,“ bringt der Papst die Not der Kleinsten auf den Punkt.

Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt

Im Monat November denkt Franziskus an die vergessenen Kinder, die tagtäglich unter Ablehnung, Armut und Konflikten leiden, ohne eine echte Chance auf Wachstum und Entwicklung zu haben.

„Jedes Kind, das an den Rand gedrängt, von seiner Familie im Stich gelassen wird, ohne Schulbildung, ohne medizinische Versorgung, ist ein Schrei! Ein Schrei, der zu Gott aufsteigt und das System anklagt, das wir Erwachsenen aufgebaut haben,“ mahnt der Pontifex im Video zu seinem jüngsten Gebetsanliegen.

Jedes Kind hat das Recht zu spielen, zu lernen und zu träumen...

Jedes Kind hat das Recht zu spielen, zu lernen und zu träumen, und dafür müssten wir Verantwortung übernehmen, so das Kirchenoberhaupt: „Sie sind keine Nummern: Sie sind Menschen mit einem Namen, mit einem eigenen Gesicht, mit einer Identität, die Gott ihnen gegeben hat.“

Die Botschaft des Papstvideos verweist auf die Grundrechte der Kinder. Für den Papst ist jedes „im Stich gelassene Kind unsere Schuld": Deshalb besteht er darauf, dass „wir nicht länger zulassen können, dass sie sich allein und verlassen fühlen; sie müssen die Möglichkeit haben, eine Ausbildung zu erhalten und die Liebe einer Familie zu spüren, damit sie wissen, dass Gott sie nicht vergisst.“

Die Not der Kinder in Zahlen

Wie dringlich die Papstbotschaft im derzeitigen Kontext ist, zeigen auch neueste UNICEF-Daten. So weist das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen darauf hin, dass eine Milliarde Kinder in mehrdimensionaler Armut leben - also ohne Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung, Unterkunft, Nahrung, sanitären Einrichtungen oder Wasser. Weltweit sind 153 Millionen Kinder Schätzungen zufolge Waisen.

Auch das Büro des UN-Hochkommissars für Menschenrechte zeichnet ein trauriges Bild. In einem Schreiben wird erklärt, dass „Ende letzten Jahres mehr als 450 Millionen Kinder – also eines von sechs Kindern – in einem Kriegsgebiet lebten: die höchste Zahl seit 20 Jahren.“ Eine Rekordzahl von 36,5 Millionen Kindern hätte infolge von Konflikten, Gewalt und anderen Krisen ihr Zuhause verloren.

Hintergrund

Das Video mit den Gebetsanliegen des Papstes ist ein Projekt des Weltweiten Gebetsnetzwerks des Papstes. In diesen kurzen Videos geht Franziskus jeden Monat auf eine der Herausforderungen ein, vor denen die Menschheit in der heutigen Zeit steht.

(vaticannews – skr)
 

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31. Oktober 2022, 16:10