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Die Papst-Audienz für die Mitglieder der italienischen Zentralbehörde für Kriminalitätsbekämpfung Die Papst-Audienz für die Mitglieder der italienischen Zentralbehörde für Kriminalitätsbekämpfung 

Papst mahnt besseren Schutz für Frauen vor Gewalt an

Papst Franziskus hat Gewalt gegen Frauen und Mädchen angeprangert und mehr Schutz und eine bessere Rechtsprechung angemahnt. Er äußerte sich am Samstagmorgen vor Mitgliedern der italienischen Zentralbehörde für Kriminalitätsbekämpfung im Vatikan.

Mario Galgano - Vatikanstadt

„In den Nachrichten hört man leider immer wieder von Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Und Sie sind ein institutioneller Bezugspunkt, um dieser schmerzlichen Realität zu begegnen“, sagte der Papst den Kriminalbeamtinnen und -beamten, die ihn im Vatikan besuchten. 

„Leider stehen Frauen in bestimmten Gewaltsituationen nicht nur allein da, sondern erhalten, wenn der Fall zur Anzeige gebracht wird, auch keine Gerechtigkeit, oder die Gerichtsverfahren dauern zu lange, unendlich lang“, so Franziskus, der zu mehr staatlichem Aufklärungswillen und Begelietung der Betroffenen aufrief. „Der Staat muss dafür sorgen, dass der Fall in jeder Phase begleitet wird und dass das Opfer so schnell wie möglich zu seinem Recht kommt.“

Zum Nachhören - was der Papst bei der Audienz sagte

Außerdem müssten die Frauen in Sicherheit gebracht werden, das heißt, sie müssen vor aktuellen Bedrohungen und auch vor Rückfällen geschützt werden, „die leider auch nach einer möglichen Verurteilung häufig vorkommen“, sagte der Papst.

Psychologische Ausbildung 

An die Beamtinnen wandte er sich speziell mit diesen Worten: „Es gibt viele Frauen unter Ihnen, und das ist eine große Ressource: Frauen, die anderen Frauen helfen, die sie besser verstehen, ihnen zuhören und sie unterstützen können. Ich stelle mir vor, wie anstrengend es für Sie als Frauen sein muss, innerlich das Gewicht der Situationen zu tragen, denen Sie begegnen und die Sie auf menschlicher Ebene betreffen.“

Eine gezielte psychologische Vorbereitung auf diese Arbeit sei sicher wertvoll, so der Papst, auch spirituell. Denn nur auf einer tiefen Ebene könne man „eine Gelassenheit und Ruhe finden und bewahren“, die es erlaube, denjenigen, die brutaler Gewalt zum Opfer fallen, Vertrauen zu vermitteln. Dazu der Papst:

„Diese innere Kraft, die Jesus Christus uns in seiner Passion zeigt und die er so vielen christlichen Frauen vermittelt hat, von denen wir einige als Märtyrerinnen verehren: von Agatha und Lucia bis Maria Goretti und Schwester Maria Laura Mainetti“, betonte er.

Mehr Prävention und Vernetzung

Bereits am Freitag, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, hatte sich der Papst auf Twitter an die Seite der Opfer gestellt. Auf den Mottotag kam er am Samstag nochmals zu sprechen und rief zu einer stärkeren Vernetzung für den Schutz von Frauen auf: 

„Ich bin Ihnen dankbar, dass unser Treffen die Aufmerksamkeit auf den diesjährigen Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen lenkt, der uns dazu aufruft, gemeinsam gegen alle Formen von Gewalt gegen Frauen vorzugehen. Um diesen Kampf zu gewinnen, reicht eine spezialisierte Einrichtung, so effizient sie auch sein mag, nicht aus; sie reicht nicht aus, um zu kämpfen und die notwendigen repressiven Maßnahmen zu ergreifen. Wir müssen uns zusammentun, zusammenarbeiten, uns vernetzen: und zwar nicht nur ein Verteidigungsnetz, sondern vor allem ein Präventionsnetz! Dies ist immer entscheidend, wenn es darum geht, eine soziale Geißel zu beseitigen, die auch mit kulturellen Einstellungen, tief verwurzelten Mentalitäten und Vorurteilen zusammenhängt“, so der Papst abschließend.

(vatican news)

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26. November 2022, 11:43