Papst trauert um Kardinal aus Ghana

Mit Dankbarkeit erinnere er sich an das Zeugnis, das der Kardinal „für das Evangelium abgelegt hat“. Er bete darum, dass „unser barmherziger Vater diesen weisen und sanftmütigen Hirten in das Licht und den Frieden des Himmels” aufnehmen möge, schreibt Franziskus in dem Telegramm an die Familie des Verstorbenen, die Afrikamissionar sowie die Gläubigen der Diözese Wa.  

Stationen eines Lebens im Zeichen des Evangeliums

Kardinal Richard Kuuia Baawobr, Jahrgang 1959, trat nach dem Studium der Philosophie der Gesellschaft der Weißen Väter (Afrikamissionare) bei. Sein Noviziat absolvierte er von 1981 bis 1982 im schweizerischen Fribourg. Von 1982 bis 1987 studierte Baawobr Theologie am Missionsinstitut seines Ordens in London. Am 5. Dezember 1986 legte er die Gelübde ab, am 18. Juli 1987 wurde er im Bistum Wa in Ghana zum Priester geweiht.

Nach seiner Priesterweihe diente Baawobr zunächst als Pfarrvikar in Livulu, Erzdiözese Kinshasa, in der Demokratischen Republik Kongo (1987-1991). Von 1991 bis 1996 studierte er Biblische Exegese am Päpstlichen Bibelinstitut in Rom und ignatianische Spiritualität in Le Chatelard in Lyon (Frankreich).

Anschließend war er als Ausbilder der Afrikamissionare in Kahangala, Tansania,  tätig (1996-1999). Er wirkte auch als Leiter des Ausbildungshauses in Toulouse, Frankreich (1999-2004); erster Generalassistent der Afrikamissionare (2004-2010); Generaloberer der Afrikamissionare – er war der erster Afrikaner, der dieses Amt innehatte (2010-2016) –, und Vize-Großkanzler des PISAI (Päpstliches Institut für Arabische und Islamische Studien).

Bischof von Wa

Am 17. Februar 2016 ernannte ihn Papst Franziskus zum Bischof der Diözese Wa in Ghana, am 4. Juli 2020 wurde er Mitglied und Berater des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen.

Er war nur drei Monate Kardinal

Beim Konsistorium vom 27. August 2022 nahm ihn Franziskus als Kardinalpriester mit der Titelkirche „Santa Maria Immacolata di Lourdes a Boccea“ ins Kardinalskollegium auf. Am Konsistorium hatte der afrikanische Ordensgeistliche nicht selbst teilnehmen können, weil er am Vortag – wie Papst Franziskus am Ende seiner Predigt sagte – wegen Herzproblemen stationär in einem römischen Krankenhaus behandelt werden musste.

Richard Baawobr starb am 27. November 2022, auf den Tag genau drei Monate nach seiner Kardinalskreierung im Alter von 63 Jahren.

(vaticannews – skr)