Papst-Kusine vor Besuch in Asti: Zuerst gibt es eine Umarmung
Alessandro Di Bussolo und Stefanie Stahlhofen – Vatikanstadt
Carla Rabezzana ist eine Kusine zweiten Grades von Jorge Mario Bergoglio - Papst Franziskus. Am 8. November wurde sie 90, und das Kirchenoberhaupt will ihr zur Geburtstagsfeier am Samstag privat einen Besuch abstatten. Franziskus, der Papst, ist für sie nach wie vor „il cugino Giorgio - Cousin Georg". Im Haus von Carla Rabezzana werden am Samstag auch weitere fünf Vettern und ihre Familien sein, um privat mitzufeiern.
Zu Essen sind typische regionale Spezialitäten geplant, vor allem aber, berichtet die Papst-Kusine im Interview mit Radio Vatikan, will sie ihren inzwischen berühmten Cousin einfach fest umarmen. Sie sind regelmäßig in Kontakt und telefonieren - übrigens oft auch in piamontesischem Dialekt:
„Wenn er kann, dann spricht er natürlich Piemontesisch mit uns. Es kommt immer mal wieder vor, dass er ein paar Sätze in unserem Dialekt spricht. Es ist der Dialekt seiner Großeltern, also versteht er Piemontesisch perfekt."
Das letzte Mal persönlich getroffen haben sie sich im Jahr 2019, vor der Pandemie, damals kam seine Verwandschaft in den Vatikan. Am Samstag nun also macht sich Papst Franziskus, der selbst bereits 85 ist, auf zum privaten Geburstagsbesuch seiner fünf Jahre älteren Kusine in Asti. Die Geburtstagstorte wird jedoch nicht am Samstag angeschnitten, sondern am Sonntag bei einem Mittagessen mit dem Bischof von Asti, verrät die Papst-Kusine.
Bischof von Asti: Der Papst besucht hier zwei Familien
Auch der Bischof von Asti, Marco Prastaro, spürt die Verbundenheit des Papstes, dessen Eltern von Italien nach Argentinien ausgewandert sind, mit der piemontesischen Heimat:
„Der Papst kehrt zurück zu seinen Wurzeln. Er hat diese Verbundenheit aufrechterhalten wollen. Er ist nicht hier geboren, sondern in Argentinien, seine Eltern sind ausgewandert. Aber er wollte hierher zurückkehren, wo die Wurzeln seines Lebens sind, mit denen er sich sicher auch identifiziert und die ihn prägen."
Während der Samstag allein dem privaten Besuch mit seiner Familie gilt, feiert der Papst am Sonntag, am Christkönigsfest um 11 Uhr in der Kathedrale von Asti dann eine Messe mit allen - beziehungsweise mit seiner „zweiten Familie", wie Bischof Marco Prastaro es nennt:
„Die Leute hier sind sehr stolz darauf, dass der Papst aus dieser Gegend kommt. Nach seiner Wahl haben alle gesagt, einer von uns ist Papst geworden. (...) Die Stadt weiß auch, dass es ein privater Besuch ist, dass er aus familiären Gründen kommt. Er kommt nicht, um Reden für die Stadt zu halten. Er besucht seine Heimat, seine Familie. Und am Sonntag steht dann das Treffen mit der größeren Familie an, der Familie aus Asti: Er trifft seine Blutsverwandten und dann die Familie im Glauben."
Für Asti ist dieser Papstbesuch also ein ganz besonderer - auch wenn es nicht der erste Papst ist, der die piemontesische Stadt aufsucht: Papst Johannes Paul II. war im September 1993 dort.
(vatican news - sst)
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