Papst über deutsche Kirche: „Nimmt mir nicht den Frieden“
Franziskus verwies in dem Interview nochmals auf seinen „Brief an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland“ von 2019, den er in den Anfängen des als „Synodaler Weg“ bekannten Reformvorhabens geschrieben hatte. „Es war ein Brief, wie um zu sagen: ,Brüder, denkt nach‘", erklärte der Papst in der kurzen Interviewpassage, die der Kirche in Deutschland galt. Er habe den Brief selbst geschrieben und einen Monat dazu gebraucht.
Die Bischöfe hatten den „verbindlichen Synodalen Weg“ in Deutschland unter dem Eindruck der MGH-Missbrauchsstudie im März 2019 beschlossen und von Anfang an das Zentralkomitee der deutschen Katholiken eingebunden. Noch vor der Auftaktversammlung am 1. Dezember 2019 schickte Papst Franziskus seinen Brief nach Deutschland, in dem er nicht über Missbrauch sprach, sondern dazu ermunterte, bei dem Reformvorhaben die Evangelisierung in den Mittelpunkt zu stellen. Das päpstliche Schreiben erfuhr Interpretationen in verschiedene Richtungen. Im Lauf der Zeit trafen zur Vorgehensweise und zu Inhalten des „Synodalen Wegs“ mehrere kritische Stellungnahmen aus dem Vatikan ein.
Beim Ad limina-Besuch der deutschen Bischöfe vor einem Monat fand ein interdikasterielles Treffen mit mehreren Kurienleitern statt, zu dem auch Papst Franziskus kommen sollte. Er blieb dem Termin aber fern. Tags zuvor hatte er die deutschen Bischöfe zwei Stunden lang in Privataudienz empfangen und sich mit ihnen über Seelsorge, das Priester- und Bischofsamt, den Einsatz von Laien und die Evangelisierung in einer säkularen Welt ausgetauscht.
(vatican news – gs)
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