Gebet an der Mariensäule: Die Tränen des Papstes um die leidgeplagte Ukraine
Zum ersten Mal nach den Jahren der Pandemie konnte der Bischof von Rom zum Hochfest Maria Empfängnis wieder wie gewohnt am Nachmittag und mit Gläubigen statt am frühen Morgen allein an der Mariensäule beten.
Der Abstecher des Papstes zur Spanischen Treppe am Tag des Marienfestes gilt alljährlich der Stadt Rom und ihrer Bevölkerung. In diesem Jahr ging Franziskus in seinem Gebet an die Gottesmutter besonders auf junge Menschen ein, damit sie sich nach der Zeit der Corona-Maßnahmen „langsam wieder aufraffen, ihre Flügel ausbreiten und wieder Geschmack daran finden, nach Großem zu streben.“ Junge Menschen seien „offen für die Zukunft, aber gehemmt durch eine Kultur, die reich ist an Dingen, aber arm an Werten“, so der Papst.
Franziskus brachte eine Gebetsbitte auch zugunsten von Familien, jungen Paaren und älteren Menschen vor.
Besonders eindringlich war seine Gebetsbitte für die Ukraine. Er hätte sich gewünscht, der Muttergottes an diesem Tag „den Dank des ukrainischen Volkes für den Frieden“ überbringen zu können. Stattdessen müsse er „noch einmal das Bittgesuch“ aller Menschen aus diesem gemarterten Land überbringen, die am Krieg leiden. Mit tränenerstickter Stimme verlieh Franziskus seiner Hoffnung Ausdruck, „dass die Liebe über den Hass, die Wahrheit über die Lüge, die Vergebung über die Kränkung und der Frieden über den Krieg siegen“ werde.
Zwischenstopp in Santa Maria Maggiore
Bevor er zur Mariensäule kam, legte Papst Franziskus wie gewohnt einen Zwischenstopp in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore ein, wo er vor der Marienikone Salus populi Romani ein stilles Gebet hielt. Sowohl die Ikone – sie ist zwischen dem 9. und dem 12. Jahrhundert entstanden – als auch die Marienstatue ehrte der Papst mit einer Blumengabe.
Seit Johannes XXIII. laden die Päpste jeweils am 8. Dezember zum Gebet an die Mariensäule im Zentrum Roms ein. Dazu finden sich einige hundert Gläubige ein, immer auch viele mit Behinderung, die der Papst eigens begrüßt.[ Photo Embed: Der Blumengruß für die Gottesmutter]
Das Denkmal stammt aus dem 19. Jahrhundert und liegt zwischen Spanischer Treppe und dem Sitz des vatikanischen Missionsdikasteriums. In dem Stadtviertel liegen Roms teuerste Einkaufsstraßen, darunter die Via dei Condotti. Das Hochfest Maria Empfängnis ist in Italien zwar Feiertag, die Geschäfte sind aber dennoch geöffnet.
(vatican news – gs/skr)
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