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Franziskus bei der Audienz für die Vatikanangestellten an diesem Donnerstag Franziskus bei der Audienz für die Vatikanangestellten an diesem Donnerstag 

Papst an Vatikanangestellte: Gottvertrauen und Friedfertigkeit

Eine Gelassenheit, die von Gott kommt – das wünscht Papst Franziskus den Mitarbeitern des Heiligen Stuhles und des Governatorates des Staates Vatikanstadt zum diesjährigen Weihnachtsfest. In einer Ansprache ermutigte er sie, in ihrem jeweiligen Arbeitsumfeld „Zeugen und Handwerker des Friedens“ zu sein.

Anne Preckel – Vatikanstadt

Nach der Coronakrise habe nun „jeder von uns“ die Aufgabe, wieder neu anzufangen, ging der Papst in seiner Rede auf die Pandemiezeit ein. Man könne Gott dankbar sein, dass die Arbeit inzwischen wieder aufgenommen werden konnte. Nichtsdestotrotz habe die Gesundheitskrise Spuren hinterlassen, fuhr Franziskus fort, materiell und wirtschaftlich, aber auch im Leben und in den Beziehungen der Menschen und Familien.

Gelassenheit, die von Gott kommt

„Deshalb wünsche ich Ihnen heute vor allem Gelassenheit“, wandte sich der Papst in der Audienzhalle an seine Mitarbeiter und schloss sich selbst dabei mit ein: „Ich wünsche Ihnen und mir: Ich wünsche Ihnen Gelassenheit, in Ihrem Herzen, in Ihren familiären Beziehungen, in Ihrer Arbeit. Gelassenheit.“

Gelassenheit bedeute nicht, dass alles in Ordnung sei und es keine Probleme oder Schwierigkeiten gebe, präzisierte er. Das zeige die Geschichte der Heiligen Familie – bei ihrer Ankunft in Bethlehem fanden die hochschwangere Maria und Josef keine Unterkunft, sie waren in einer Notlage: „Doch im Herzen von Maria und Josef lag eine Gelassenheit, die von Gott kam und von dem Wissen, dass sie in seinem Willen waren, dass sie ihn gemeinsam suchten, im Gebet und in gegenseitiger Liebe. Das wünsche ich euch: dass jeder von euch an Gott glaubt und dass es in euren Familien die Einfachheit gibt, auf seine Hilfe zu vertrauen, zu ihm zu beten und ihm zu danken.“

Hier zum Nachhören

In der Coronazeit hätten vor allem Kinder stark unter Schließungen und Lockdowns gelitten, „sie haben viele Spannungen aufgestaut“, formulierte der Papst. Ihnen und ihren Familien wünschte Franziskus Gelassenheit, Geduld und das Bewusstsein darum, „dass Krisen Phasen des Wachstums sind und Arbeit an sich selbst erfordern“.

Zeugen und Handwerker des Friedens sein

Franziskus rief die Mitarbeiter weiter dazu auf, „Zeugen und Handwerker des Friedens“ zu sein, jeder müsse seinen Teil dazu beitragen – umso mehr in diesem historischen Moment, verwies der Papst auf den Weltkontext.

„Und das hat für uns, die wir in der Vatikanstadt leben und arbeiten, eine besondere Bedeutung. Nicht, weil dieser winzige Staat, der kleinste der Welt, ein besonderes Gewicht hätte, nein, sondern weil wir den Herrn Jesus Christus als unser Haupt und unseren Meister haben, der uns aufruft, unser tägliches demütiges Engagement mit seinem Werk der Versöhnung und des Friedens zu vereinen.“

Franziskus lud die Vatikanmitarbeiter dazu ein, darauf zu achten, wie sie in Arbeitsbeziehungen, in der Familie, der Gemeinde oder unter Freunden „mit Missverständnissen und Konflikten umgehen“ – in all diesen Lebensbereichen gelte es Dialog und Friedfertigkeit zu verwirklichen. Konkret riet der Papst dazu, nicht schlecht über andere Menschen zu reden und stattdessen „direkt, respektvoll und offen“ mit der betreffenden Person zu sprechen.

Dank an Mitarbeiter für Arbeit und Geduld

In seine Weihnachtswünsche schloss Franziskus dann insbesondere die Kinder und ältere Menschen mit ein: „Gebt euren Kindern und euren älteren Menschen zu Hause eine Streicheleinheit von mir. Sie sind der Schatz in der Familie, der Schatz der Gesellschaft.“

Abschließend dankte er seinen Mitarbeitern ausdrücklich für ihren wertvollen täglichen Beitrag: „Danke für alles, was Sie hier tun, für Ihre Arbeit und auch für Ihre Geduld, die Sie manchmal aufbringen, denn ich weiß, dass es Situationen gibt, in denen Sie sich in Geduld üben: danke dafür. (…) Ohne Sie würde das alles nicht funktionieren. Ich danke Ihnen sehr!“

(vatican news – pr)
 

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22. Dezember 2022, 12:41