Brief des Papstes: Homosexualität nicht kriminalisieren
Mario Galgano - Vatikanstadt
„Ich habe mich einfach auf die Lehre der katholischen Moral bezogen, die besagt, dass jeder sexuelle Akt außerhalb der Ehe eine Sünde ist.“ Das hat jetzt der Papst als Antwort auf einen Brief von Pater James Martin geschrieben, dem US-amerikanischen Jesuiten, der sein Apostolat unter LGBT-Personen ausübt, um die Bedeutung seiner Worte in einem kürzlichen Interview mit der Associated Press zu klären. Die handschriftliche Antwort des Papstes in spanischer Sprache wurde auf Pater Martins Website „Outreach.faith“ veröffentlicht.
Bereits aus dem Kontext des Interviews mit der AP ging hervor, dass der Papst von Homosexualität gesprochen hatte, womit in diesem Fall „homosexuelle Handlungen“ und nicht der homosexuelle Zustand selbst gemeint war. Mit dieser Antwort bekräftigte Franziskus, dass seine Position, die er bereits seit dem ersten Interview mit Journalisten auf dem Rückflug von Brasilien im Jahr 2013 wiederholt hatte („Wenn ein Mensch homosexuell ist und den Herrn sucht und guten Willen hat, wer bin ich dann, ihn zu verurteilen?“), die dem Katechismus der Katholischen Kirche entspricht.
In seiner Antwort an Pater Martin betont nun der Papst auch, dass bei der Sünde „auch die Umstände berücksichtigt werden müssen, die die Schuld mindern oder aufheben“, denn „wir wissen sehr wohl, dass die katholische Moral neben der Materie auch die Freiheit, die Absicht schätzt, und zwar bei jeder Art von Sünde“.
In dem jetzigen Schreiben wiederholt er also, was er der AP sagte: „Denjenigen, die Homosexualität kriminalisieren wollen, möchte ich sagen, dass sie sich irren.“ In dem Interview hatte er betont, dass „Homosexualität kein Verbrechen ist“, während es in mehr als 50 Ländern gesetzliche Strafen für Homosexuelle gibt und in einigen dieser Länder sogar die Todesstrafe vorgesehen ist.
Der Brief endet damit, dass der Papst für die Arbeit von Pater Martin und für die LGBT-Gemeinschaft, die er begleitet, bete und fügt hinzu: „Bitte tun Sie dasselbe für mich.“
(vatican news)
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