Reaktionen aus China und Taiwan zum Tod Benedikt XVI.
An der Spitze von chinacatholic.cn steht laut der Agentur Asianews der Erzbischof von Peking, Joseph Li Shan, der 2007 mit Zustimmung von Benedikt XVI. ernannt wurde, gemäß dem Verfahren, das vor dem Provisorischen Abkommen über die Ernennung von Bischöfen galt. Auf der Internetseite hieß es am Montag laut Asianews:
„Wir vertrauen Benedikt XVI. der Barmherzigkeit Gottes an und bitten ihn, ihm die ewige Ruhe im Himmel zu gewähren". Auf der Startseite der Website chinacatholic.cn ist ein Bild des emeritierten Papstes mit seinem Geburts- und Sterbejahr zu sehen, das von VaticanNews übernommen wurde, wobei das Logo des Vatikans deutlich sichtbar ist.
Auf der Website der Patriotischen Vereinigung wird die Nachricht vom Tod des Papstes mit der offiziellen Todesnachricht des Heiligen Stuhls und der Überschrift „Der emeritierte Papst Benedikt XVI. ruht in den Armen des Herrn" wiedergegeben. Asianews wertet dies als ungewöhnlich, weil die Patriotische Vereinigung, also der staatstreue Arm der Kirche in China, nie Meldungen über den Papst und den Vatikan veröffentliche - entsprechend des von der Vereinigung bekräftigten Grundsatzes der „Autonomie" der Kirche in China gegenüber ausländischen Einflüssen.
Auf xinde.org, der laut Asianews meistgelesenen Website der katholischen Gemeinden auf dem chinesischen Festland, wird dem Tod von Benedikt XVI. viel mehr Platz gewidmet. Bemerkenswert ist vor allem eine Bildergalerie zum Leben des emeritierten Papstes, die auch ein Foto enthält, das ihn mit einer Gruppe chinesischer Gläubiger auf dem Petersplatz zeigt. In Hongkong hat Bischof Stephen Chow Sau-yan dafür gesorgt, dass die Gläubigen zum Tod Benedikts XVI. in der Kathedrale am Mittwoch um 18 Uhr an einem Reqiuem teilnehmen können.
Reaktionen aus Taiwan
Die Regierung von Taipeh, mit der der Heilige Stuhl diplomatische Beziehungen unterhält, drückte ihr Beileid zum Tod von Benedikt XVI. in einer offiziellen Note aus. Darin hieß es, der emeritierte Papst werde „der ganzen Welt für seine Demut und seine Fürsorge für die ganze Menschheit" in Erinnerung bleiben. Aus Taiwan hat Präsidentin Tsai Ing-wen den ehemaligen Vizepräsidenten, den Katholiken Chen Chien-jen, der auch Mitglied des Rates der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften ist, bestimmt, im Namen der Regierung von Taipeh am Requiem am 5. Januar teilzunehmen. In dieser Funktion hatte Chen Chien-jen auch an der Seligsprechung von Johannes Paul I. am 4. September teilgenommen. Bei dieser Gelegenheit traf er auch Papst Franziskus.
Im Jahr 2005 war der damalige Präsident Chen Shui-bian zur Beerdigung von Johannes Paul II. persönlich in den Vatikan gereist und hatte damit den Zorn Pekings auf sich gezogen.
(asianews/diverse - sst)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.