Papst zum Weltkrankentag: Für eine Kultur der Fürsorge
Die Papstbotschaft zum kommenden 31. Weltkrankentag am 11. Februar trägt den Titel „Sorge für ihn - Mitgefühl als synodale Übung der Heilung“ und wurde wie üblich vorab vom Vatikan veröffentlicht. Situationen der Gebrechlichkeit und Krankheit böten Gemeinschaft und Gesellschaft die Gelegenheit, Nähe, Mitgefühl und Zärtlichkeit zu praktizieren, erinnert der Papst in dem an diesem Dienstag veröffentlichten Text. Dies sei der „Stil Gottes“, den es gemeinsam einzuüben gelte, um einer „Kultur des Wegwerfens“ entgegenzuwirken.
Sorge für ihn! - Mitgefühl und Heilung
Das Kirchenoberhaupt bezieht sich in der Botschaft auf das Gleichnis vom barmherzigen Samariter, das er bereits in seiner Enzyklika „Fratelli tutti“ als Sinnbild einer Haltung der Geschwisterlichkeit vorschlägt. Der Samariter kümmert sich nicht nur selbst um das Opfer, sondern aktiviert auch sein Umfeld, es ihm gleichzutun. Diesen Aufruf richtet der Papst an Kirche, Politik und Gesellschaft gleichermaßen, indem er alle zum Einsatz für eine Kultur der Heilung und Fürsorge aufruft.
Die Not der Kranken sei „ein Appell, der die Gleichgültigkeit aufbricht und die Schritte derer bremst, die so weitergehen, als hätten sie keine Schwestern und Brüder“, schreibt der Papst zum diesjährigen Weltkrankentag. Es brauche Gebet und mehr Nähe zu den Leidenden, Mitgefühl und eine gemeinsame Aufmerksamkeit für die Schwächsten. Stattdessen würde Markt- und Machtprinzipien Vorrang eingeräumt, kritisiert der Papst, der die Einsamkeit und das Verlassensein der Kranken und Schwächsten in seiner Botschaft als „Erbarmungslosigkeit“ bezeichnet.
Gesundheit für alle
In einer Kultur der Fürsorge und Geschwisterlichkeit darf sich Mitgefühl laut Papst Franziskus aber nicht allein in sozialen Netzen und der Solidarität Einzelner ausdrücken, die der Papst ausdrücklich lobt. Franziskus drängt auf systemische Anstrengungen und Verbesserungen, um Gesundheit für alle möglich zu machen. Die Covid-Pandemie habe „die strukturellen Grenzen der bestehenden Sozialsysteme aufgezeigt“, hält er fest. Das müsse dazu führen, dass nun „in jedem Land aktiv nach Strategien und Mitteln gesucht wird, um jedem Menschen den Zugang zur Behandlung und das Grundrecht auf Gesundheitsversorgung zu garantieren“, so der Papst.
(vatican news – pr)
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